Die Nachrichten rund um das Tesla-Werk in Grünheide östlich von Berlin reißen nicht ab. Im vergangenen Jahr machten Berichte über mangelnden Arbeitsschutz und zahlreiche Arbeitsunfälle die Runde. Auch die Bürgerinitiative Grünheide, die sich gegen einen Ausbau des Tesla-Werkes stark macht, sorgt immer wieder für Gesprächsstoff.
Nun sorgt ein weiteres Thema für Ärger im US-amerikanischen Unternehmen in Brandenburg. Streitparteien sind hierbei die Arbeitergewerkschaft IG Metall, Brandenburgs Politik und Tesla selbst. Elon Musk hat dazu eine klare Haltung und vertritt diese vehement!
Tesla im Streit um Tarifverträge
Im Tesla-Werk in Grünheide gelten keine Tarifbindungen was die Löhne der Mitarbeiter betrifft. Zwar befürworten sowohl IG Metall, als auch der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) eine solche, doch Elon Musk, Mitbegründer und CEO von Tesla, bleibt knallhart und lehnt ab. „Wir konzentrieren uns auf uns selbst, um schnell und ohne unnötige Eskalation zu Lösungen für unsere Mitarbeiter zu kommen und damit deutlich schnellere Anpassungen zu realisieren“, sagte Werksleiter André Thierig in dieser Sache gegenüber der dpa.
Zudem profitiere man bei Tesla als Angestellter von einer Benefit-Struktur, die viele Vorteile mit sich bringen. Dazu zählt das nordamerikanische Unternehmen das kostenlose Laden von Elektrofahrzeugen, gratis Bus- und Zugshuttles, ein subventioniertes Deutschlandticket und das Leasen von Fahrrädern.
Mehr Geld statt Tarife
Tesla hat im vergangenen Jahr 2023 eine Lohnerhöhung für ihre Mitarbeiter im Werk in Grünheide bei Berlin angekündigt. Dazu zählen ein Gehaltserhöhung von 4 Prozent und eine Anhebung der Jahresgehälter der Mitarbeiter in der Produktion ab Februar 2024.
Die Beziehung zwischen dem Autobauer und der IG Metall gilt trotz steigender Gehälter als angespannt. Und dennoch bleibt auch die Gewerkschaft hart und zuversichtlich, dass es bei Tesla einen Tarifvertrag geben wird. Tarifverträge sicherten nicht nur höhere Entgelte, sie würden auch die Gesundheit der Beschäftigten schützen, indem sie Erholzeiten garantierten, besondere Belastungen ausgleichen, Arbeitszeiten reduzieren und Überlastungen verhindern würden.
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Tesla stellt in Grünheide mit rund 11.500 Beschäftigten derzeit mehr als 250.000 Elektrofahrzeuge im Jahr her, so der Konzern. Man will weiter wachsen und das Werk ausbauen. Dazu will die Gemeinde Grünheide die Bürger im Februar befragen. Ein Bebauungsplan ist noch nicht beschlossen, doch für einen solchen, müssten an die 100 Hektar Wald gerodet werden. Es regt sich bereits starker Protest.