Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager in Ausschwitz befreit. Zum Gedenken an die Opfer wurde der Tag von der UN im Jahr 2005 zum weltweiten Gedenktag ausgerufen.
Heute ist Antisemitismus wieder mehr denn je in der Gesellschaft angekommen. Das zeigten vielen pro-palästinensische Demos in Berlin in den vergangenen Wochen. Oft wurde nicht nur gegen das Leid der Bevölkerung im aktuellen Nahost-Konflikt protestiert, sondern auch gegen Juden. So auch am diesjährigen Gedenktag. Aus einem friedlichen Aufmarsch wurde schnell ein Anti-Israel-Protest.
Anti-Israel-Demo in Berlin
Etwa 2.500 Menschen haben sich nach Angaben der Polizei bei der pro-palästinensischen Demo in Berlin versammelt. Begonnen hat die Kundgebung am Samstagmittag (27. Januar) am Neptunbrunnen nahe dem Alexanderplatz. Von dort sind die Demonstranten unter dem Motto „Solidarität mit Palästina“ durch Berlin-Mitte gezogen.
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Zwischenzeitlich entwickelte sich der Aufmarsch mehr und mehr zu einem Protest gegen Israel sowie Jüdinnen und Juden. Auch die Tatsache, dass die Demo auf diesen denkwürdigen Tag gelegt wurde, machte den Eindruck, dass ähnliches gewollt war.
Hamas wird relativiert
Auf X (ehemals Twitter) kursieren Videos der Reden. Ein Redner sagt unter heftigem Jubel: „Wenn die Hamas eine Terrororganisation sein soll, dann frage ich mich, was soll dann der deutsche Staat sein?“ Die Stimmung ist aufgeheizt.
In anderen Videos sind Sprechchöre zu hören. Sie schreien: „Viva, viva, viva Palästina!“ Dennoch protestierten auch Juden mit – Seite an Seite mit den pro-palästinensischen Teilnehmern. Auf einigen Transparenten sah man die Aufschrift: „Juden gegen Genozid“.
470 Polizisten im Einsatz
Auch Gegendemonstranten waren vor Ort. Laut Berliner Polizei waren es etwa 160. Insgesamt waren etwa 470 Kräfte im Einsatz, so ein Polizeisprecher. Festnahmen oder größere Zwischenfälle gab es keine.
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Die Demo in Berlin ging bis 20 Uhr. Der Zug lief unter anderem über die Torstraße, die Friedrichstraße sowie die Straße Unter den Linden. Zeitweise mussten deshalb einige Busse und Straßenbahnen der BVG umgeleitet werden. (mit dpa)