Kneipen sind der Ort für Fußballfans, um gemeinsam mit Freunden oder Fremden bei den Spielen ihrer Lieblingsmannschaft mitzufiebern. In Berlin gibt es sage und schreibe 90 Pubs, die genau darauf spezialisiert sind. Noch.
Denn jetzt sorgt ein neuer Gebühren-Hammer für Empörung bei den Fußballkneipen. Viele Betreiber stehen vor dem Aus.
Neuregelung kostet Berliner Kneipen 1.000 Euro
Seit Januar müssen die Fußballkneipen zusätzlich zu den Pay-TV-Gebühren auch noch Abgaben an die GEMA zahlen. Eine GEMA-Gebühr wird dann fällig, wenn Musik öffentlich vor einem Publikum gespielt wird.
Auch interessant: Berlin: Geheimtipps – DIESE Orte in der Hauptstadt solltest du unbedingt noch besuchen
Bisher war die Übertragungs-Lizenz in den Pay-TV-Abos der Lokale enthalten, doch das hat sich Anfang des Jahres geändert. Laut „B.Z.“ entstehen durch die neue Regelung für die Betreiber jährlich Mehrkosten in Höhe von 1.000 Euro.
„Das ist der leise Tod“
„Das ist der leise Tod“, beklagt Andreas Zimmermann von der Sports-Bar Tor 133 in Berlin-Mitte. Er findet die zusätzlichen GEMA-Gebühren ungerecht. Denn auch die Bezahlsender haben die Abo-Preise erhöht. „Die Leistung bleibt aber gleich“, schimpft Zimmermann.
Fußballkneipen in der Hauptstadt haben es besonders schwer, denn sie müssen bundesweit am meisten Geld für Sportübertragungen zahlen. Grund dafür ist die Tatsache, dass die GEMA-Gebühren nach Anzahl der Einwohner des jeweiligen Bezirks berechnet werden.
Mehr News aus Berlin:
Philipp Brokamp von der Fußballkneipe Hops & Barley in Friedrichshain überlegt, deshalb sogar aufzuhören. „Aber ich fühle mich meinen Stammgästen verpflichtet“, sagt er gegenüber der „B.Z.“.
Wirtin Sabrina Wernau will wegen der zusätzlichen Kosten ebenfalls aufhören. Seit 19 Jahren führt sie die Hertha BSC-Kneipe „Sabrina“ in Zehlendorf. „Früher war hier kein Platz mehr frei. Restaurant- und Kneipenbesuche können sich die Leute einfach nicht mehr leisten„, sagt Wernau. Einen Nachmieter hat sie bis jetzt noch nicht gefunden.