Bereits seit über 100 Jahren werden im Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in der Tautenzienstraße in Berlin-Schöneberg Mode, Luxuswaren und Delikatessen verkauft. Doch damit könnte jetzt bald Schluss sein. Nachdem schon länger bekannt ist, dass Kaufhaus-Inhaber Signa-Holding insolvent ist, wurde am Montag (29. Januar) jetzt auch die Insolvenz des KaDeWe öffentlich.
Die Insolvenz von Berlins bekanntestem Kaufhaus ist für viele ein Schock. Hatte es doch 2023 mit rund 800 Milliarden Euro sein umsatzstärkstes Jahr. In einer Abteilung des KaDeWe scheint die Nachricht aber weniger zu überaschen. Hier soll schon länger kein Geld mehr geflossen sein.
KaDeWe-Insolvenz machte sich hier schon länger bemerkbar
Sieben Stockwerke zählt das berühmte Berliner Kaufhaus KaDeWe. Wer nach einem Bummel durch die Mode-, Kosmetik- und Sport-Abteilung Lust auf eine Stärkung hat, den verschlägt es in die sechste Etage. Hier befindet sich Feinschmecker-Etage des Warenhauses mit über 30 Cafés und Restaurants.
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Viele der Inhaber der Gastronomiestände in „der Sechsten“ betreiben ihre Lokale selbstständig. Bei ihnen machte sich die KaDeWe-Insolvenz schon länger bemerkbar. Wie die „BZ“ berichtet, soll eine Vielzahl der Betreiber bereits seit Herbst keine Zahlungen mehr vom KaDeWe erhalten haben.
KaDeWe schuldet Gastronomen sechstellige Beträge
Eigentlich leiteten die Restaurant- und Café-Betriebe in der sechsten Etage ihre Umsätze an das Kaufhaus weiter. Diese wurden dann mit der Miete und anderen Kosten verrechnet. Im Herbst 2023 ging dieses System plötzlich nicht mehr auf. Das KaDeWe zahlte die Restbeträge nicht mehr zurück.
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Zahlungen von bis zu jeweils 300.000 Euro an die Gastronomen stehen noch aus. Wir haben Forderungen ans KaDeWe in sechsstelliger Höhe“, sagt Michael Näckel, Betreiber des Papaya Royal, gegenüber der B.Z. Er habe als Konsequenz die Zahlungen an das Kaufhaus gestoppt. Näckel ist nicht der einzige der von fehlender Vergütung berichtet. Auch andere Unternehmen sind betroffen.