Bereits seit vielen Jahrhunderten ist Brot in seinen unzähligen Formen eine wichtige Nahrungsquelle für uns Menschen. Viele Jahre waren es außerhalb der Privathaushalte in Deutschland vor allem Handwerksbäcker, die Brot herstellten.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Die mit Abstand meisten Brote entstammen heute aber nicht mehr kleinen und mittleren Handwerksbetrieben, sondern der Industrie. Für Familienunternehmen ist das ein echtes Problem, wie der Brandenburger Bäckermeister Tobias Exner gegenüber BERLIN LIVE erklärt. An die Verbraucher hat er daher eine dringende Bitte.
Brandenburger Bäcker appelliert an Kunden
Es sind Zahlen, die sprachlos machen. Allein die Großbäckerei „Harry Brot“ stellt in seinem Berliner Werk rund 500.000 Brote am Tag her. Maschinen verrichten hier einen Großteil der Arbeit. Zudem kritisieren Handwerksbäcker immer wieder, dass Reifezeiten nicht eingehalten werden und zusätzlich mit der Zugabe von Enzymen getrickst wird.
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So schafft es die Industrie, die Handwerksbetriebe bei den Preisen immer wieder alt aussehen zu lassen. Doch viele Bäckermeister wehren sich, betonen immer wieder, dass es einen großen Qualitätsunterschied gebe. Nun wandte sich Tobias Exner, der die gleichnamige Brandenburger Bäckerei führt an potenzielle Kunden. „Ich kann nur dazu aufrufen, beim Handwerksbäcker vor Ort zu kaufen“, sagte er gegenüber BERLIN LIVE. „Das gleiche gilt für den Fleischer oder andere Lebensmittelproduzenten.“
Handwerksbetriebe stehen unter Druck
Verbraucher hätten die Macht zu entscheiden, wem sie ihr Geld geben, einem großen Konzern, oder aber dem Betrieb vor Ort. Viele Handwerksbetriebe würden unter großem Druck stehen, Kunden könnten diesen Druck lindern. Das sei für viele Betriebe „unheimlich wichtig“.
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Tobias Exner, der den Familienbetrieb aus Beelitz seit 2008 führt, setzt sich immer wieder für mittelständische Handwerksbetriebe ein. Zuletzt saß er bei Maybrit Illner und diskutierte dort unter anderem mit Bundesfinanzminister Christian Lindner.