In Berlin kommt es regelmäßigkeit Verbrechen. Dabei geht es oftmals um Gewalt- oder Diebstahl-Delike sowie Einbrüche. Doch manchmal geht es auch um Tiere.
So auch bei diesem Fall. Im Mittelpunkt stehen Hundewelpen, die qualvoll gezüchtet und in einem Bordell versteckt wurden. Eine unfassbare Geschichte.
Berliner Polizei: Auf frischer Tat ertappt
Alles beginnt mit einer Anzeige im Internet: Auf einer Plattform bietet ein Nutzer illegal sechs extra klein gezüchtete Yorkshire Terrier-Welpen für 750 Euro an. Als Tierschützer Stefan Klippstein auf das Angebot aufmerksam wird, stutzt er sofort. Für einen Scheinkauf lockt er die Anbieter an den Berliner Ostbahnhof. Doch nicht nur Klippstein ist vor Ort, sondern auch die Polizei.
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Am 19. Januar ist es soweit. Am Treffpunkt erscheinen ein 30-Jähriger und eine 47-Jährige. Die Beamten können sie schnell festnehmen. In ihrem Auto finden die Einsatzkräfte drei der Welpen. Doch die Polizisten beschleicht der Verdacht, dass das erst die Spitze des Eisbergs sein könnte. Sie sollten Recht behalten.
Weitere Hundewelpen entdeckt
Bei einer anschließenden Dursuchung der Wohnung des Mannes und eines Bordells an der Jagowstraße in Spandau, das mit dem Täter-Duo in Verbindung steht, kommt der Schock. Sie finden drei weitere Tea Cup-Welpen in den Räumlichkeiten des Etablissements.
Tea Cup-Welpen sind Hunde, die so klein gezüchtet werden, dass sie in eine Teetasse passen. Viele von ihnen sind kaum überlebensfähig. Die Zuchtmethode gilt deshalb als Tierquälerei.
Zahlreiche Opfer melden sich
Vor Ort entdeckten die Beamten außerdem gefälschte Impfausweise der Yorkshire Terrier. „Ein klarer Fall von illegalem Handel“, fasst Klippstein den Fall gegenüber der „B.Z.“ zusammen.
Dabei sind die sechs geretteten Hunde leider kein Einzelfall. „Mehrere Welpen, die von dem Paar verkauft wurden, sind gestorben oder schwer erkrankt und haben Tierarztkosten von bis zu 6.000 Euro verursacht. Zehn Opfer des Paares haben bereits Anzeige gestattet“, erklärt der Tierschützer.
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Auf die Züchter kommt nun einiges zu. Die Polizei hat bereits ein Verfahren gegen die mutmaßlichen Hunde-Peiniger eingeleitet, bei dem es neben des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und Einfuhrverordnungen auch um den Verdacht des Warenbetrugs geht.