Es war ein Schock für alle Tier-Fans! Am Montag (26. Februar) hatte der Tierpark Berlin seinen Eisbären-Talk kurzfristig abgesagt. Dazu wurde das Gehege von Tonja und ihrer Tochter Hertha abgesperrt. Besucher konnten sich ihm nicht nähern.
Grund dafür war ein Video, das in den Sozialen Netzwerken kursierte und BERLIN LIVE vorliegt. Darin drohte ein Mann, einen Eisbären mit Pfeil und Bogen erschießen zu wollen. Doch nun verdichten sich die Anzeichen, dass alles ein übler Scherz gewesen sein soll.
Tierpark Berlin: Doch keine Drohung gegen Eisbären?
Noch am Montagnachmittag hatte die Polizei Berlin erklärt „Ermittlungen wegen des Verdachts einer Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet“ zu haben. Am Dienstag klang das auf Anfrage von BERLIN LIVE schon ganz anders. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass „nach derzeitigem Kenntnisstand keine strafrechtliche Relevanz vorliegt“, teilte Polizeisprecher Martin Dams mit.
Viel Aufregung um nichts, also? Möglich. Zumindest berichtet die „Morgenpost“, dass es sich bei der Video-Drohung lediglich um einen PR-Gag im Namen des Tierschutzes gehandelt haben soll. Dafür spricht auch ein Satz, den der Mann im Video gesagt hatte. Der Mann erklärte, er würde einen Eisbären mit einer Jagd-Lizenz aus Kanada erschießen.
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Denn Kanada gilt als das Land, in dem die Jagd auf Eisbären am liberalsten geregelt ist. Während in Grönland nur Ureinwohner Jagd auf Eisbären machen und die Felle anschließend nicht exportieren dürfen, ist der Export von Fellen und Trophäen in Kanada erlaubt. Auch floriert dort der Jagd-Tourismus. So finden sich im Netz auch deutschsprachige Angebote, die etwa eine „Eisbärenjagd mit dem Hundeschlitten“ anbieten.
PR-Aktion zum Eisbären-Tag?
Ebenfalls für einen PR-Gag spricht, dass am heutigen 27. Februar der internationale Eisbärentag begangen wird. Dieser soll auf die Bedrohung des Lebensraumes der Eisbären aufmerksam machen. Zudem soll zu einem größeren Schutz für die Tiere aufgerufen werden. Den Tag hatten amerikanische Zoos initiiert, inzwischen beteiligen sich auch zahlreiche Natur- und Tierschutzorganisationen an dem Tag.
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Wer hinter der mutmaßlichen PR-Aktion steckt, blieb zunächst unklar. Auch der Tierpark antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage von BERLIN LIVE. Am Mittwoch (28. Februar) meldete sich der Tierpark Berlin nach Tagen des Schweigens dann zu Wort: Tatsächlich handelte es sich um eine Aktion im Namen des Tierschutzes.