Für die meisten Berliner ist es offensichtlich, für viele Zugezogene nur nach Jahren spürbar: die Hauptstadt ändert sich rasant! Viele alteingesessene Kneipen und Restaurants in Berlin verschwinden still und leise. Der alte Charme der Hauptstadt verpufft Tag für Tag – Jahr für Jahr.
Lange waren die traditionellen Arbeiterkieze Rückzugsorte des „alten“ Berlins gewesen, jetzt kreist auch hier der Pleitegeier. Im Soldiner Kiez hält sich aktuell noch eine Alt-Berliner Kneipe, in der die jungen Hipster vom wilden Westen schwärmen, während sich die Stammgäste ihre Molle, wie eh und je, mit Korn bestellen.
Restaurants in Berlin: Diese Kneipe ist vielleicht die letzte ihrer Art
Die Soldiner Straße, die dem Kiez den Namen gibt, verläuft parallel zur Osloer Straße. Hier liegt auch das „Soldiner Eck“ – eine Alt-Berliner Kneipe, die die Jahrzehnte mit Bravour überdauert hat. Der Schankraum ist etwa 40 m² groß, angeblich soll es hier immer noch Kunstefeu und Lametta geben sowie Schultheiss vom Fass.
Inge und Willy schmeißen den Laden seit Ende der 1970-iger Jahre. Laut einem Bericht der „Berliner Zeitung“ soll das „Soldiner Eck“, abgesehen von der Corona-Pandemie, seit 45 Jahren keine einzige Sekunde geschlossen haben. Kein Wunder also, dass diese Alt-Berliner Kneipe für den ein oder anderen Stammgast quasi Wohnzimmer-Charakter hat.
Viele Alt-Berliner Kneipen kämpfen ums Überleben
In vielen Berliner Kiezen kämpfen traditionelle Kneipen wie das „Soldiner Eck“ ums Überleben. Die Betriebskosten steigen Jahr für Jahr. Der Lärm, der bis spät abends beim Bier im Freien entsteht, stößt bei Zugezogenen immer öfter auf Unverständnis. Dabei erfüllen die Bierbänke vor den Kneipen seit jeher die grauen Arbeiterkieze mit Leben.
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Wenn das „Soldiner Eck“ im Gesundbrunnen irgendwann einmal schließen sollte, dann wird auch die letzte Alt-Berliner Kneipe im Kiez Geschichte sein. Und mit ihr die letzten Rückzugsorte des alten Berlins.