Seit einer Woche ist die Rote Armee Fraktion (RAF) in Berlin wieder in aller Munde. Seit Daniela Klette in einer Wohnung in Kreuzberg festgenommen wurde, sucht das LKA Niedersachsen fieberhaft nach den weiter flüchtigen Terroristen und Bankräubern Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub.
Doch mit dem Vorgehen des LKAs Niedersachsen in Berlin scheinen viele aus dem Berliner Sicherheitsapparat nicht zufrieden. Es regt sich Unmut bei der Hauptstadt-Polizei. Denn die scheint kaum einbezogen.
Berliner Polizei voller Unmut
Es war viel los in der vergangenen Woche. Nachdem das LKA Niedersachsen RAF-Frau Klette aufspürte, fanden sie auch einen Unterschlupf von Garweg: einen Bauwagen auf einem Gelände der linksalternativen Szene am Markgrafendamm in Friedrichshain. Es folgten weitere Razzien in der Grünberger Straße, der Corinthstraße und einem Studentenwohnheim am Franz-Mehring-Platz. Dort wurde die Tür zu einer Wohnung aufgesprengt. Doch seit dem Unterschlupf von Garweg fand das LKA recht wenig.
+++ U-Bahn Berlin: U5 wird zur Großbaustelle – Passagiere müssen sich umstellen +++
Wie der „Tagesspiegel“ nun berichtet, regt sich über das Vorgehen der Beamten aus Niedersachsen Unmut bei der Polizei Berlin. Man bekomme wenig Informationen. Zudem würde so gut wie gar nicht auf die Expertise der szenekundigen Beamten, der Mobilen Einsatzkommandos oder des Staatsschutzes beim LKA zurückgegriffen.
„Wie die Russen in Prag“
Hinter vorgehaltener Hand wird den Kollegen aus Niedersachsen Profilierungssucht vorgeworfen. So viel „Action“ wie in Berlin hätten sie in Niedersachsen wohl nicht, zitiert die Zeitung einen Beamten. Ein anderer soll ein altes Sprichwort bemüht haben: „Die benehmen sich wie die Russen in Prag.“ Eine Anspielung auf die Niederschlagung des Prager Frühlings durch Sowjet-Truppen 1968.
Mehr News aus Berlin:
Berliner Polizisten kritisieren gegenüber dem Blatt, dass die Beamten aus Niedersachsen sich „wie die Axt im Walde“ benehmen und dabei viel Staub aufwirbeln würden. Die Polizei Berlin würde bedachter vorgehen. Auch der Berliner GdP-Sprecher Benjamin Jendro bot die Expertise der Berliner Kollegen auch noch einmal in einem offiziellen Statement an. Ob das LKA Niedersachsen das auch annimmt, muss die Zeit zeigen.