An diesem Sonntag (10. März) beginnt für Muslime auf der ganzen Welt eine wichtige Zeit: der Fastenmonat Ramadan. Noch bis zum 9. April ist ihnen tagsüber die Aufnahme von Speisen und Getränken untersagt – nur von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang wird gegessen.
Auch in Deutschland nehmen viele Menschen diese Strapazen auf sich – manche strikter, andere lockerer. An den allermeisten, die ihn nicht begehen, geht der heilige Monat allerdings unbemerkt vorüber. In Frankfurt am Main hängt in diesem Jahr eine beleuchtete Deko – zieht Berlin nun nach?
Berlin: Das sagen die Bezirksämter
Sind Schilder wie in der Frankfurter Freßgass also auch bald in Berlin zu sehen? BERLIN LIVE hat bei den Bezirksämtern in Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln nachgefragt – beide Bezirke haben eine lebendige muslimische Community. Doch rund um Kotti und Co. wird es keine Ramadan-Deko geben: „Bisher ist eine solche Initiative nicht geplant.“
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Der Stadtteil feiere den Ramadan dennoch. Bezirksamt und Quartiersmanagement würden regelmäßig zu einem gemeinsamen Fastenbrechen einladen. Gegen eine beleuchtete Deko spreche vor allem etwas ganz Handfestes: „In Friedrichshain-Kreuzberg gibt es keine Haupteinkaufsstraße, die zu Anlässen festlich beleuchtet werden könnte.“
Ganz andere Gründe in Neukölln
Auf Anfrage von BERLIN LIVE teilte das Bezirksamt Neukölln ein ähnliches Ergebnis mit: „Im Bezirk Neukölln bestehen keine entsprechenden Planungen.“ Doch die Begründung ist hier eine andere – nämlich eine Haushaltssperre. „Im vergangenen Jahr musste in Neukölln aus Haushaltsgründen sogar auf Weihnachtsbeleuchtung verzichtet werden, die zum klassischen Straßenbild gehörte“, teilte die Behörde mit.
Aus diesem Grund sei auch an eine beleuchtete Dekoration zum Ramadan nicht zu denken. Dem Frankfurter Vorbild wird also keins in der Hauptstadt folgen. „Insofern sind diesbezügliche Planungen alleine schon aus finanziellen Gründen nicht darstellbar“, erklärte das Bezirksamt.