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Berlin: Feuer am ehemaligen Flughafen Tegel – Flüchtlings-Notunterkunft in Flammen

Am ehemaligen Flughafen Tegel ist offenbar ein Feuer ausgebrochen. Die Berliner Feuerwehr ist im Großeinsatz.

Berlin
© dpa/Sebastian Gollnow

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Es war ein schockierender Anblick für Berlin! Am frühen Dienstagnachmittag (12. März) türmte sich im Norden der Hauptstadt eine große Rauchwolke am Himmel auf. Ihr Ursprung war der Flughafen Tegel. Dort war ein Brand in der dortigen Flüchtlingsunterkunft ausgebrochen.

Die Berliner Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Mehr als 100 Einsatzkräfte hatten sich auf den Weg zu dem ehemaligen Flughafen gemacht, um die Flammen zu löschen.

Berlin: Feuer in Tegeler Geflüchteten-Unterkunft

Wie eine Sprecherin des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) am Dienstagnachmittag gegenüber BERLIN LIVE erklärte, soll es nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten geben. Der erste Notruf soll laut Medienberichten bereits um 13:47 Uhr eingegangen. Ein Zelt hatte offensichtlich Feuer gefangen. Nach ersten Erkenntnissen soll es allen gelungen sein, sich ins Freie zu retten.

Laut der Sprecherin des LAF waren zu dem Zeitpunkt hier 301 Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht waren. Diese sowie Bewohner angrenzender Hallen seien in Sicherheit gebracht worden. Insgesamt handele es sich um etwa 1.000 Menschen. Die abgebrannte Halle hatte laut Feuerwehr eine Fläche von 1.000 Quadratmetern und wurde durch den Brand komplett zerstört.

Der Brand war am frühen Nachmittag aus bisher ungeklärter Ursache in einer als Schlafbereich genutzten Leichtbauhalle ausgebrochen. Zu dem Zeitpunkt befanden sich dort 130 Personen, die in kürzester Zeit vom Sicherheitspersonal rausgeleitet wurden. Auch die angrenzenden Hallen wurden zur Sicherheit evakuiert.

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Wie die Berliner Feuerwehr auf der Plattform X erklärte, brannte das Zelt auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern komplett ab. Die Polizei erklärte gegenüber BERLIN LIVE, dass die Feuerwehr den Brand bereits vor 15 Uhr wieder gelöscht haben soll. Der Feuerwehr soll es gelungen sein, das Übergreifen der Flammen auf andere Zelte zu verhindern. Ein Rettungsdienst sichtete zunächst die Bewohner, um bislang unerkannte Verletzungen auszuschließen. Ein Polizeisprecher sprach von mehreren Personen mit einem Verdacht auf Rauchgasvergiftung.

Wie die Berliner Feuerwehr berichtet, waren die ersten Lösch- und Rettungsfahrzeuge innerhalb weniger Minuten vor Ort und konnten den Brand auf die betroffene Leichtbauhalle begrenzen. „Hierbei war es von großem Vorteil, dass die direkt auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel stationierten Lösch- und Rettungsfahrzeuge der Berliner Feuerwehr für diesen Einsatz verfügbar waren“, so die Feuerwehr.

Berlin Tegel: Hier leben aktuell rund 3.000 Geflüchtete aus der Ukraine

In der provisorischen Flüchtlingsunterkunft können wohl bis zu 7.000 Geflüchtete untergebracht werden. Aktuell ist das Ukraine-Ankunftszentrum laut Landesamt mit rund 4.500 Menschen belegt. Weitere 2.500 freie Plätze stünden zur Verfügung.

Rund 3.000 von ihnen kommen aus der Ukraine. Der Rest ist aus anderen Ländern geflüchtet und wurde vorübergehend in Tegel untergebrach. Die durch den Brand betroffenen Menschen würden an anderer Stelle des Ankunftszentrums untergebracht.

LAF-Präsident Mark Seibert erklärte, dass es nun vor allem darum ginge, den Betroffenen zu helfen: „Die 300 Menschen, die in der Halle untergebracht waren, haben jetzt zum zweiten Mal alles verloren. Gemeinsam mit den Hilfsorganisationen hier in Tegel werden wir alles tun, um unbürokratisch Hilfe zu leisten, damit sie zügig Ersatz bekommen“, so Seibert. „Wir helfen bei der Wiederbeschaffung von Dokumenten ebenso wie bei der Beantragung von Sonderzahlungen, um etwa Kleidung und persönliche Gegenstände zu ersetzen.“

Der Flüchtlingsrat Berlin und der Verein Pro Asyl übten heftige Kritik

Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) dankte nach dem Brand den Mitarbeitern des Wachdienstes für deren besonnenes und schnelles Handeln. Sie hätten alle Menschen in Sicherheit gebracht und damit Leben gerettet.


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Der Flüchtlingsrat Berlin und der Verein Pro Asyl forderten, das Ankunftszentrum auf dem ehemaligen Flughafen zu schließen. Der flüchtlingspolitische Sprecher von Pro Asyl, Tareq Alaows, sagte, in Griechenland habe sich gezeigt, dass diese Art der Massenunterbringung tödlich enden könne.