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Clubs in Berlin: Heftige Vorwürfe gegen das Watergate – Rassismus, Rufmord und Hells Angels

In vielen Clubs in Berlin braucht man eine dicke Haut. Lange Arbeitszeiten und Stress sind Alltag. Doch etwa auch Rassismus? Ein Ex-Mitarbeiter packt aus.

Clubs in Berlin
© IMAGO/Enters

Berlin: Die Hauptstadt der Clubs

Berlin und sein Nachtleben gehören einfach zusammen. Die zahlreichen Clubs ziehen jedes Jahr tausende von Touristen in die Hauptstadt. Damit sind sie ein nicht zu unterschützender Wirtschaftsfaktor.

Die Gastronomie ist ein hartes Pflaster. Viele Betriebe bezahlen ihre Mitarbeitenden nicht fristgerecht, verringern Einsatzzeiten ohne nähere Begründung und verlangen von ihrem Team allzeit erreichbar zu sein, um jederzeit einspringen zu können. Das ist leider auch in vielen Clubs in Berlin traurige Realität.

Nun hat ein ehemaliger Mitarbeiter schwere Vorwürfe gegen das Watergate erhoben. Es geht um Rassismus, Rufmord und Verbindungen zu den Hells Angels.

Bietet der Club in Berlin Platz für Rassismus?

Deniz Arslan hat sechs Jahre im Watergate gearbeitet. Dabei hatte er verschiedene Aufgabenbereiche: von der Selektion über die Nachtleitung bis hin zur Betreuung des Backstage-Bereichs war alles dabei. Laut eigenen Aussagen sei er in dieser Zeit neben einem Runner der einzige Türke in dem Club in Berlin gewesen.

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Und genau damit hätten viele seiner Türsteher-Kollegen laut Arslan ein großes Problem gehabt. Über Jahre seien Beleidigungen wie „dreckiger Türke“ gefallen. Auch als „stinkender Türke“ sei er bezeichnet worden. Einer von ihnen soll sogar ein Wehrmachts-Tattoo auf dem Arm haben.

Verbindungen zu den Hells Angels

Lange Zeit passierte trotz mehrfacher Beschwerden bei der Geschäftsleitung nichts. Doch dann wurde ein Meeting einberufen, zu dem Deniz Arslan nicht eingeladen wurde. Im Nachgang wurde ihm vorgeworfen, „nicht erschienen zu sein“, so der Ex-Mitarbeiter in einem Post bei Instagram.

Später wurde einer der Mitarbeiter gekündigt. Nicht aber wegen der Beleidigungen, sondern weil er Verbindungen zu den Hells Angels gehabt haben soll.

Die jahrelangen Beschwerden hatten weitere Konsequenzen. Aber nicht für die Kollegen von der Tür, sondern für Deniz Arslan selbst.


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Ende 2023 wurden seine Schichten immer weiter gekürzt. „Im Dezember durfte ich lediglich für 400 Euro arbeiten. Als ich dies ansprach und sagte, dass ich davon nicht leben kann“ kam als Antwort die Kündigung.

Man wolle das Team des Clubs in Berlin „verjüngen und diversifizieren“ hieß es seitens der Geschäftsleitung. Empört schreibt Arslan bei Instagram: „Bin ich etwa ein Rentner? Bin ich nicht Teil der Diversität?“

Nun habe seine Stelle „ein weißer, cisgender Mann.“ Und seine ehemaligen Kollegen? Sie „verbreiten, ich hätte eine Cannabis-Psychose.“

Das Watergate ließ eine Anfrage von BERLIN LIVE unbeantwortet.