Lange Zeit war Hertha BSC das Fußball-Aushängeschild von Berlin. Um die Jahrtausendwende gab es mit Spielern wie Sebastian Deisler, Alex Alves oder Gabor Kirlay viele Erfolge. 2009 wurde man mit Andrej Woronin, Marko Pantelic und Arne Friedrich beinahe Meister. Doch inzwischen ist man nach zweimaligem Abstieg in die 2. Bundesliga nur noch zweite Kraft in der Hauptstadt hinter Union Berlin.
Dennoch träumt die Hertha nicht nur von dem Wiederaufstieg, sondern auch von einem neuen Stadion. Bereits seit vielen Jahren würde man gerne aus dem Olympiastadion ausziehen und in einer reinen Fußball-Arena spielen. Nun könnte Bewegung in den Fall kommen. Der Senat greift offenbar durch.
Hertha BSC: Hilft der Senat in der Stadion-Frage?
Berlin ist Deutschlands Hauptstadt, aber eben auch ein Bundesland. Entsprechend gibt es viele Themen, die gar nicht ursprünglich im Aufgabenbereich des Senats liegen, sondern bei den Bezirken. Dazu zählt beispielsweise die Betreuung der Parks und Sportstätten. Doch es gibt für den Senat Möglichkeiten, einzugreifen. So hat er es getan, als es um den Zaun um den Görlitzer Park ging, und nun könnte sich das beim neuen Hertha-Stadion wiederholen.
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Wie der RBB berichtet, hat sich der schwarz-rote Senat darauf geeinigt, die Zuständigkeit für die Entwicklung des Stadion-Umfelds Bausenator Christian Gaebler (SPD) zu übertragen. Begründet wird das mit der übergeordneten Bedeutung des Geländes für die Stadt Berlin.
Beim eigentlich zuständigen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf kommen die Pläne nicht gut an. Der zuständige Baustadtrat Christoph Brzezinski (CDU) erklärte gegenüber dem Sender, er vermute, dass so „der Widerstand des Bezirks gegen ein neues Hertha-Stadion im Olympiapark ausgehebelt werden soll“. Weit hergeholt ist das nicht. Hat sich doch Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) zuletzt bereits für ein neues Hertha-Stadion stark gemacht.
Warum will Hertha ein neues Stadion?
Im Gespräch sind demnach zwei Standorte. Bislang war der Standort nördlich des Maifeldes im Gespräch. Laut RBB gäbe es nun aber auch südlich des Maifeldes die Möglichkeit, ein neues Fußballstadion zu bauen. In beiden Fällen müssten Reitvereine Flächen abgeben.
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Hertha BSC wirbt seit vielen Jahren für ein neues Stadion. Der Verein bekommt das riesige Olympiastadion nämlich nur selten komplett ausgelastet. Es muss schon um einiges gehen – oder aber Bayern München oder Borussia Dortmund zu Gast sein, damit die knapp 75.000 Tickets auch wirklich abverkauft werden können. Im Schnitt bekommt die Hertha das Stadion nur zu 60 Prozent ausgelastet. Lieber hätte man ein Stadion mit 55.000 Plätzen.
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Zudem moniert der Klub, dass man ein Stadion wolle, wo die Tribünen bis an den Rasen reichen – ohne Laufbahn dazwischen. Eine reine Fußball-Arena eben. „Steil, nah und laut“ soll es sein, heißt es auf der Homepage der Hertha. Das weite Rund des Olympiastadions kann das nicht bieten. Vielleicht bringt das Machtwort des Senats die Hertha nun näher ans eigene Stadion.