Am Donnerstag (25. April) wird es ruhig in der Charité. Der Marburger Bund hat rund 2.700 Ärztinnen und Ärzte an den drei Standorten des berühmten Berliner Krankenhauses zum Streik aufgerufen.
Wie die Gewerkschaft berichtet, sei die Streikbereitschaft bei den Ärzten hoch. Sie werden am Donnerstag keine Patienten in der Charité behandeln. Nur ein Notdienst wird von den Ärztinnen und Ärzten sichergestellt.
Charité-Streik: Ärzte wollen mehr Lohn
Die Ärzte-Gewerkschaft fordert für ihre Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 12,5 Prozent. Der Tarifvertrag soll ein Jahr laufen. Zudem soll eine neue Stufe 4 in der Entgeltgruppe Ä3 eingeführt werden. Weil der Marburger Bund und die Charité darüber bislang nicht übereinkamen, soll gestreikt werden. Den ganzen Tag legen Ärztinnen und Ärzte die Arbeit nieder. Um 9.30 Uhr ist eine Kundgebung am Bettenhochhaus geplant.
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„Viele haben den Eindruck, dass ihren Leistungen zu wenig Wertschätzung entgegengebracht wird“, erklärt der Marburger Bund die Streikbereitschaft der Ärzte. Die beschäftigten würden immer mehr Überstunden und zusätzliche Dienste anhäufen, ohne das ein Ende der Belastung in Sicht wäre. Dass der Charité-Vorstand die Forderungen der Beschäftigten bereits vor der ersten Verhandlungsrunde „öffentlich in einen völlig falschen Kontext gerückt“, und damit „Ärztinnen und Ärzte an den Pranger gestellt“ habe, stoße ihnen sauer auf.
Auch gegenüber BERLIN LIVE erklärte Charité-Sprecher Markus Heggen die Forderungen für überzogen. Die Forderungen der Gewerkschaft wäre „mit Blick auf die wirtschaftliche Lage der Kliniken allgemein und der Charité im Besonderen ein nicht ohne entsprechende Personalanpassung zu bewältigender finanzieller Kraftakt“. Man habe sich bereits auf die Beschäftigen zubewegt. „Professionell geführte Tarifverhandlungen beruhen auf dem Konsens, dass beide Seiten aufeinander zugehen“, übt er Kritik am Marburger Bund.
Was bedeutet der Streik für die Patienten?
Und was bedeutet der Streik nun für die Patienten? Der Marburger Bund hat wie bei Ärzte-Streiks üblich einen Notdienst garantiert. Die Charité erklärte, dass „planbare, nicht dringende Eingriffe“ verschoben werden müssten. Die Klinik hat betroffene Patienten bereits kontaktiert. Eine Zahl, wie viele Behandlungen betroffen sind, nannte Sprecher Heggen nicht.
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Zeitkritische Tumoroperationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkten und anderen Notfällen würden aber auch während des Streiks am Donnerstag durchgeführt. Der Charité-Sprecher rief die Streikenden dazu auf, „sicherzustellen, dass keine Gefährdung von Patientinnen und Patienten eintritt“.