Es war Kai Wegners großer Trumpf im Berliner Wahlkampf. Der CDU-Spitzenkandidat schaffte es, die grüne Verkehrspolitik, die die Schaffung von mehr Raum für Fahrräder und Fußgänger vorsah, als Angriff auf Autofahrer zu deuten.
Bei dieser Argumentation bleibt der heutige Regierende Bürgermeister auch nach der Wahl. Doch außerhalb dieser parteipolitischen Spielchen, scheint auch Wegner die Stadt Berlin wieder mehr den Menschen zugänglich zu machen – selbst, wenn Autofahrer dadurch auf Räume verzichten müssen.
Berlin: Das plant Kai Wegner mit der Friedrichstraße
Im Interview mit der „Berliner Morgenpost“ erklärte Wegner, er habe die Friedrichstraße, so wie „die Grünen sie hinterlassen haben“ so schnell wie möglich wieder öffnen wollen. Die rudimentäre Ausgestaltung mit den Holzbänken habe nicht zu einer Metropole wie Berlin gepasst.
Dabei ließ er die Tür dafür offen, die Friedrichstraße auch ein drittes – und vielleicht letztes – Mal für Autos zu sperren. „Wir wollen die Gegend um den Gendarmenmarkt sicherer machen für Radfahrer, wir wollen gleichzeitig, dass die Menschen die Läden erreichen können und dass man sich dort gerne aufhält“, sagte Wegner. Konkreter, als dass es anders werden soll, als bei den Grünen, wurde er dabei nicht.
Hier könnte Berlin autofrei werden
Bei anderen Ecken Berlins, die emotional noch nicht derart aufgeladen sind, schien der Regierende Bürgermeister aber redseliger. Er erklärte, sich die Situation am Hackeschen Markt in Bezug auf einen Auto-Stopp ansehen zu wollen. „Die Verkehrssituation dort mit der Straßenbahn und dem Autoverkehr ist wirklich gefährlich“, konstatierte er. „Und es schafft keine Aufenthaltsqualität.“
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Auch die Region um die Gedächtniskirche in der City-West brachte Wegner ins Spiel. Dabei wolle er auf Konzepten aus der „Stadtgeselleschaft“ aufbauen. Wann es zu einer Umsetzung kommen soll, sagte Wegner hingegen nicht. Andere Klima-Projekte die Wegner angehen will, sind demnach ein U-Bahn-Ausbau und mehr Park-Ride-Plätze, um die Autos aus der Innenstadt zu bekommen.