Der Molkenmarkt im Bezirk Mitte ist nicht nur der älteste Platz Berlins, sondern auch ein Ort voller archäologischer Schätze. Seit 2019 graben Archäologen des Landesdenkmalamtes in der Nähe des Roten Rathauses nach Spuren der Vergangenheit. Bisher haben sie rund 300.000 Objekte gefunden und dokumentiert.
Die Funde reichen von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Neuzeit und geben Einblicke in die Entwicklung der Hauptstadt. Einige urgeschichtliche Befunde legen zudem nahe, dass sich bereits vor 8.000 bis 10.000 Jahren Menschen hier aufhielten.
Diesen Schatz hat man bei der Ausgrabung gefunden
Einer der spektakulärsten Funde ist ein Schmuckstück aus der Zeit des Spätmittelalters: „Unser wohl spektakulärster Fund war ein Goldring mit Schmuckstein aus der Zeit um 1400“, berichtete ein Experte vom Landesdenkmalamt gegenüber der „dpa“. „Bis dahin war kein Fund eines Ringes aus jener Zeit in Berlin dokumentiert. Wir nennen ihn deswegen auch Berliner Ring.“
Er ist der erste bekannte Ring dieser Art in Berlin und zeugt von dem Reichtum und der Mode der damaligen Zeit. Der Ring wurde in einer großen Grube entdeckt, die vermutlich als Latrine diente und viele weitere Alltagsgegenstände aus dem 15. Jahrhundert enthielt.
Berlin: Weitere Schätze ausgegraben
Darunter waren ein silberbeschlagener Gürtel, mehr als 1.000 Lederobjekte wie Schuhe und Bekleidungsreste, hochwertige Ofenkacheln, 200 Kilogramm Fensterglas, Gefäße aller Art, Kämme, Münzen, ein Steinpüppchen, ein Würfel und Murmeln.
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Der Molkenmarkt nahe des Roten Rathauses ist der älteste Platz Berlins und blickt auf rund 800 Jahre Siedlungsgeschichte zurück. Bis 2025 sollen die archäologischen Grabungen abgeschlossen sein.
Danach soll auf dem Areal ein neues Stadtquartier mit Wohnungen, Gewerbe, Kultur und Erholungsmöglichkeiten entstehen. Die Archäologen hoffen, noch weitere spannende Funde zu machen, die das historische Erbe Berlins bewahren.