In Berlin sind Schulplätze Mangelwäre. Über 20.000 Schulplätze fehlen, viele Klassen müssen deshalb eng zusammenrücken und viele geflüchtete Kinder stehen auf der Warteliste. Die Übergangslösung lautet Modulbauten.
Ein solcher Modulbau soll nun auch im Berliner Bezirk Lichtenberg entstehen. Doch dafür müssen die Schüler der Heinz-Brandt-Schule einen großen Verlust in Kauf nehmen. Die Eltern legen deshalb Protest ein.
Berlin: Schulgarten soll Modulbaute weichen
Die Heinz-Brandt-Schule hat sich über Jahre hinweg einen guten Ruf in der Stadt erarbeitet – und das über die Stadtgrenzen hinaus. 2011 ging sogar der renommierte Deutsche Schulpreis an die Heinz-Brandt-Schule. Besonders stolz ist die Schulgemeinschaft auf ihren Schulgarten. Der hat 2018 den Zweiten und 2019 den Ersten Preis beim Wettbewerb der Lennéakademie gewonnen. Gegen 30 weitere Bewerber konnte sich die Schule durchsetzen, nun soll ausgerechnet der Schulgarten geopfert werden.
Elternvertreter David Kißling schätzt gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass etwa die Hälfte des Gartens unter dem MEB verschwinden würde. Laut dem Schulamt sei diese Schätzung übertrieben, doch so oder so geht der Schulgemeinschaft viel verloren. Vor allem die Inklusions-Kinder würden darunter leiden, da für sie die Sportaußenflächen zu weit entfernt liegen würden.
Eltern wollen kämpfen
Deshalb rufen die Eltern nun gemeinschaftlich zum Protest auf. Doch ihre Chancen auf Erfolg stehen schlecht. Zum einen seien dem Bericht zufolge die Planung schon recht weit fortgeschritten – die ersten Bäume sollen im Herbst fallen. Zum anderen machte Thorsten Kühne, der sei Mai Staatssekretär für Schulbau ist, am Montagabend (18. September) bei einem Ortstermin auf dem Schulhof deutlich, dass es „leider keine realistische Alternative“ für den Bau des Modularen Ergänzungsbau gebe.
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Der Elternvertreter kündigte gegenüber dem „Tagesspiegel“ an, dass sie weiter für den Erhalt ihres Schulgartens kämpfen wollten. Die Mitglieder erhoffen sich, dass sie zumindest bei der Gestaltung ein Wort mitreden können. Ein kleines Trostpflaster gibt es zumindest: Es soll ein Ersatzgrundstück geben. Doch auch hier gibt es einen Haken, denn das Ersatzgrundstück ist an der stark befahrenen Roelckestraße geplant.