Seit Monaten kocht es in der Berliner Radfahrer-Seele. Mit dem Regierungswechsel Anfang des Jahres haben sich die Perspektiven in der Verkehrspolitik in den Augen vieler Beobachter zugunsten der Autofahrer gedreht.
Während die rot-rot-grüne Vorgänger-Regierung noch mit Blick auf das Mobilitätsgesetz den Ausbau der Rad-Infrastruktur in Angriff nahm, steht nun die Verkehrswende immer wieder auf dem Prüfstand.
Berlin: Radwege gestoppt
Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, will die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner, vorerst auf sechs neue Radrouten verzichten, die eigentlich schon für 2023 und 2024 geplant waren.
Betroffen sind hiervon die Brandenburgischen Straße, die Kaiser-Friedrich-Straße und die Lewishamstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf. Auch der geplante Radweg auf der Allee der Kosmonauten sowie die Routen auf der Märkischen Allee Nord und Süd in Marzahn-Hellersdorf sollen wegfallen. Plus die Radstrecke auf der Königin-Luise-Straße in Steglitz-Zehlendorf.
Darum werden Planungen ausgesetzt
Der Grund für den Radweg-Stopp soll laut „Morgenpost“ ein größerer Sanierungsbedarf sein, der einer zeitintensiveren Prüfung bedürfe. Eine zügige Umsetzung sei daher aktuell unrealistisch. Sehr zum Leidweisen der Radfahrer, die sich auf diesen viel befahren Straßen eine deutlicheres Maß an Sicherheit versprochen hatten.
Ursprünglich waren unter der vorangegangen Regierung Berlins noch 30 Radwege-Projekte geplant gewesen. Somit fallen also erst einmal ein Fünftel der neuen Radwege weg.