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Berlins erste Kältehilfe-Spendenparty: Das passiert nun mit den Einnahmen

Notunterkünfte werden im Winter für viele Wohnungslose in Berlin überlebenswichtig. Doch es fehlt an Geldern. Damit soll nun Schluss sein.

Berlin
© IMAGO/Rolf Kremming

Berlin: Die Hauptstadt der Clubs

Berlin und sein Nachtleben gehören einfach zusammen. Die zahlreichen Clubs ziehen jedes Jahr tausende von Touristen in die Hauptstadt. Damit sind sie ein nicht zu unterschützender Wirtschaftsfaktor.

Am 1. November startet in Berlin die Kältehilfe. Mit ihr wollen Kirchengemeinden, Verbände und Vereine wohnungslosen Menschen in den kalten Wintermonaten unbürokratisch Schlafplätze zur Verfügung stellen.

Auch die Berliner Stadtmission hat verschiedene Angebote wie zum Beispiel in der Lehrter Straße 68 in Mitte. Das Problem dabei: „Der Senat finanziert die Hälfte, der Rest ist spendenbasiert“, so der ehrenamtliche Mitarbeiter Elias Pries. „In einer Stadt, in der die Zahl der Obdachlosen stetig steigt, reicht das nicht“, erklärt er weiter. So entstand die Idee für einen Solidaritäts-Rave: Feiern für den guten Zweck.

Vieler Berliner DJs meldeten sich und wollten mitmachen

Seine Mitorganisatorin Marie-Sophie Bächle, die neben dem Studium bei der Stadtmission arbeitet, erzählt im Gespräch mit BERLIN LIVE: „Elias und ich waren an einem Wochenende unterwegs und er sagte, er hätte schon länger Lust auf ein solches Event – und dann haben wir das durchgezogen.“

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Am Freitag (27. Oktober) war es dann so weit: Mit der Unterstützung von Djs, die kostenlos aufgetreten sind, und mit Licht- und Tontechnik, die vom Haubentaucher-Club in Friedrichshain zur Verfügung gestellt wurde, stellten sie das Event auf die Beine.

Veranstalter sind sehr zufrieden mit dem Abend

Insgesamt kamen etwas über 100 Gäste. Es hätten zwar mehr Menschen Platz gehabt, aber „dafür, dass an dem Abend auch viele Halloween-Veranstaltungen parallel liefen, waren wir sehr zufrieden. Auch dafür, dass das die erste Party dieser Art war“, erklärt die junge Frau.

Insgesamt konnten knapp über 1000 Euro eingenommen werden. Wofür das Geld nun letztlich gespendet werden soll, ist noch unklar. Im Moment wägen Bächle und Pries zusammen mit Anna Behnke, der Leiterin der Unterkunft, ab, wo das Geld am besten aufgehoben wäre. Das könnten „neue Bänke oder Tische sein. Auch ein Dach vor dem Eingang, bei dem sich die Besuchenden der Unterkunft bei Regen und Schnee unterstellen können, ist aktuell eine Überlegung“, sagt Bächle.

Wie geht es jetzt weiter?

Die 24-Jährige fügt hinzu: „Nachdem der Saisonstart der Kältehilfe aber noch bevorsteht, könnte es auch sein, dass etwas benötigt wird, was wir jetzt noch gar nicht auf dem Schirm haben.“

Genau deswegen soll aus dem Event, das am Freitag seine Premiere hatte, eine Reihe entstehen. Bächle erklärt, dass es toll wäre, wenn sich Clubs melden, die zusammen mit ihnen etwas Derartiges auf die Beine stellen wollen. Sobald die Unterkünfte mit Wohnungslosen besetzt sind, wären solche Feiern nämlich zumindest in diesen Räumlichkeiten aus Schutz der Privatsphäre und aus Platzgründen nicht mehr möglich. „Mit einem Club sind wir bereits im Gespräch. Das ist aber noch nicht spruchreif“, so die Studentin. Sobald es weitere Informationen gibt, werden diese auf dem offiziellen Instagram-Account des Events veröffentlicht.


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Wer sich einmal einen Einblick in die Arbeit der Stadtmission machen möchte, kann dies ganz unverbindlich machen. „Eine Möglichkeit wäre es, einmalig bei der Essensausgabe in den Einrichtungen zu helfen“, erklärt Elias Pries. Dafür kann man sich einfach per E-Mail unter ehrenamt@berliner-stadtmission.de anmelden.

Er fügt hinzu: „Auf diese Weise können Ängste und Vorurteile gegenüber Wohnungslosen abgebaut werden. Wenn dann das Interesse geweckt ist, kann man auch richtig einsteigen.“ Hierfür bietet die Stadtmission Schulungen für ehrenamtliche Mitarbeiter an.