Wer in Berlin in den kommenden Wochen beim Wocheneinkauf vor einem nahezu leeren Regal steht oder vielleicht seinen Lieblingskäse vermisst, der könnte ein Opfer des aktuellen Tarifstreits zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Handelsverband sein.
Berlin: Leere Supermarkt-Regale an Weihnachten immer wahrscheinlicher
Seit Monaten streiten sich Verdi und der Handelsverband um eine Gehaltserhöhung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einzelhandel. Während die Gewerkschaft 2,50 Euro pro Stunde mehr verlangt, will die Arbeitgeberseite derzeit lediglich bloß 90 Cent mehr bezahlen.
Die Situation ist so vertrackt, dass derzeit alle Tarifgespräche auf Landesebene abgesagt wurden. Wenn die Verbraucher Glück haben, könnten sich der Handelsverband und Verdi aber am Freitag (23. November) zumindest schon mal Bundesebene erneut an einen Tisch setzen.
Vor Weihnachten könnten zahlreiche wider Erwarten leer stehen
Falls die Gespräche zwischen Gewerkschaft und den Vertretern der Arbeitgeberseite scheitern, könnte es in den kommenden Wochen zu verstärkten Engpässen im Einzelhandel kommen. Betroffen wäre dann auch die Supermärkte. Schon jetzt konnte Kunden in Charlottenburg beobachten, dass die Getränke-Regale bei Edeka über mehrere Tage wie leergeräumt waren.
Wie Kalle Kunkel, Verdi-Sprecher für Berlin und Brandenburg, gegenüber „rbb24“ erklärt hat, könnte es in Vorweihnachtsgeschäft zu weiteren Streiks kommen. „Es ist ja jetzt schon so, dass manche Produkte tageweise nicht mehr angeboten werden können. Das kann im Weihnachtsgeschäft natürlich noch mal andere Dimensionen annehmen“, drohte Kunkel bei „rbb24“.
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Sollten sich die beiden Streitparteien im aktuellen Tarifzoff wider Erwarten doch noch schneller als gedacht einigen, könnte es für die Berlin den nächsten Schock geben. Denn nach der Gehaltserhöhung für die Mitarbeiter dürfte es zwangsläufig zu weiteren Preiserhöhungen in der Supermärkten der Hauptstadt kommen.