Der Herbst rückt näher und damit leider auch die nächste Grippewelle. Während der Pandemie konnten durch die Corona-Maßnahmen auch Grippe und andere Erkältungskrankheiten von vielen Menschen umgangen werden.
Doch inzwischen tragen die Wenigsten mehr Maske. Auch Abstandsgebote finden kaum noch Anwendung. Für den Herbst und Winter bedeutet das wieder eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen. Entsprechend zeigen sich Ärzte besorgt und schlagen Alarm wegen eines Medikamenten-Engpasses.
82 Prozent der Praxen: Patienten erhalten aktuell nicht alle benötigten Medikamente
Es ist nicht das erste Mal, dass wichtige Medikamente nicht verfügbar sind. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin hat eine Umfrage zum Thema Medikamentenengpässe unter 431 Praxen in der Hauptstadt durchgeführt und die Ergebnisse sind alles andere als gut.
Die Realität sieht so aus: 82 Prozent der Praxen bestätigen, dass ihre Patienten aktuell schon nicht mehr alle benötigten Medikamente erhalten. Schlimmer ist die Lage noch bei den Kinder- und Jugendärzten, wo es sogar 88 Prozent sind. Insbesondere fehle es an Antibiotika, sowie Blutdruck- und Schmerzmitteln. Kinder- und Jugendärzte sprechen zudem von einem Mangel an Fiebermittel. Auch Asthmamedikamente und Augentropfen sind von Engpässen betroffen.
Praxen fürchten sich vor kommenden Wochen und Herbst
Wenn es jetzt schon Probleme bei der Medikamentenversorgung gibt, wie wird es dann erst im Herbst und Winter werden, wenn die Anzahl an Kranken zunehmen wird? Die Antwort ist beunruhigend. Rund 62 Prozent der Praxen fürchten, ihre Patienten bald nicht mehr mit allen benötigten Medikamenten versorgen zu können. Rund 30 Prozent davon rechnen schon in den kommenden Wochen damit. Um die 21 Prozent rechnet damit im Herbst/Winter.
Nicht anders fällt die Einschätzung der Apotheken aus. Hier befürchten rund 63 Prozent der Befragten Engpässe in der bevorstehenden Erkältungszeit. Und längst sind diese Umstände auch den Patienten bekannt. Sie sorgen bereits vor, um in den nächsten Monaten ausreichend mit den benötigten Medikamenten ausgestattet zu sein.
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Bei der Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin gaben etwa 55 Prozent der Praxen an, dass ihre Patienten bereits jetzt um Rezepte für eine Versorgung in den nächsten Monaten bitten. Und unter Anbetracht der derzeitigen Situation kann man die Patienten nur zu gut verstehen.