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Berlin: Aktivisten lassen Luft aus Autoreifen – „Es liegt nicht an Ihnen“

SUV-Fahrer in Berlin-Zehlendorf stehen erneut vor platten Reifen. Diese Aktivistengruppe bekennt sich zu den Taten.

© IMAGO/Jean-Philippe Laurent

Klimaaktivisten von Fridays for Future demonstrieren bundesweit

In Berlin haben mehr als 10.000 Menschen an einem Klimastreik von Fridays for Future teilgenommen. Ähnliche Aktionen gab es heute auch an vielen anderen Orten im Bundesgebiet.

Immer wieder kommt es in Berlin zu Aktionen von Klimaaktivisten. Die Bandbreite der Handlungen ist groß. Während die einen freitags friedlich demonstrieren, sorgen die anderen mit medienwirksamen Taten für Aufruhe. Doch nicht nur Fridays for Future und die Letzte Generation sind in Berlin aktiv. Eine Aktivistengruppe mit einem besonderen Steckenpferd sorgt ebenfalls wiederholte Male für Aufmerksamkeit in der Hauptstadt.

„Tyre Extingishers“ ist eine internationale Aktivistengruppe, die Luft aus Reifen von in Städten parkenden SUVs lässt, um auf deren Klimaschädlichkeit aufmerksam zu machen. Bereits im September hatten die Klimaaktivisten die Luft aus parkenden SUVs in Pankow und Reinickendorf gelassen. Jetzt war die Gruppe erneut in Berlin-Zehlendorf (Bezirk Steglitz-Zehlendorf) aktiv.

Platte SUVs in Berlin-Zehelndorf

Am Dienstagmorgen (17. Oktober) fanden zahlreiche SUV-Fahrer in Zehlendorf ihre Autos ohne Luft in den Reifen, dafür aber mit einem Hinweis vor. Auf den an den SUVs befestigten Zetteln war die Nachricht „Achtung – Ihr Spritfresser ist tödlich“ zu lesen. „Sie werden wütend sein, aber nehmen Sie es nicht persönlich. Es liegt nicht an Ihnen, sondern an Ihrem Auto“, wird in der Notiz nicht ohne süffisanten Unterton beteuert. Konkret betreffen die Fälle die Bereiche Seehofstraße, Jänickestraße, Hammerstraße und Stubenrauchstraße.

Die Klimaaktivisten der „Tyre Extinguishers“ haben sich auf der Plattform X (ehemals Twitter) zu der Tat bekannt. Die „Reifenzerstörer“ – so der Name der Gruppe auf Deutsch – hat bereits zahlreichen SUVs den Kampf angesagt und in Großstädten weltweit (wie Melburne oder London) die Luft aus Autoreifen gelassen. Zeitgleich zu Berlin gab es auch in Karlsruhe, Belgien, Lettland und Tschechien Klimaaktionen der Gruppe.



30 Strafanzeigen seien am Dienstag bereits gestellt worden. Laut der Klimaschützer waren in Berlin dieses Mal 120 Autos betroffen. Weitere Anzeigen könnten also bald folgen.