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Berlin: Straße bald mit neuem Namen? Anwohner-Ärger fest eingeplant!

In Berlin werden immer wieder Straßen umbenannt, nicht allen Anwohnern gefällt das. Nun steht eine neue Straße in der Diskussion.

Berlin
u00a9 Imago/Eduard Bopp, Imago/GE-Foto

Nawalnys Team fordert nach dessen Tod Herausgabe des Leichnams

Nach dem Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat dessen Team die russischen Behörden zur sofortigen Herausgabe seines Leichnams aufgefordert. Dieser müsse seiner Familie übergeben werden, forderte seine Sprecherin Kira Jarmisch.

Immer wieder wird in Berlin über die Umbenennung von Straßen diskutiert. Denn nicht alle Personen, denen einmal eine Straße gewidmet wurde, haben dies nach heutigen Maßstäben auch verdient. 2022 bekamen die Lüderitzstraße (heute Cornelius-Fredericks-Straße) und der Nachtigallplatz (heute Manga-Bell-Platz) aufgrund der gewalttätigen Kolonialvergangenheit der beiden Herren neue Namen.

Bei der Mohrenstraße, die aufgrund des rassistischen Bezeichnung ebenfalls umbenannt werden soll, gibt es aktuell noch einen Rechtsstreit. Doch es gibt bereits weitere Ersuchen, um Straßenumbenennungen in Berlin. Der neueste Vorschlag dürfte viele Anwohner richtig ärgern.

Berlin vor nächste Straßen-Benennung?

Bei dem Vorschlag geht es um die Umbenennung der Behrenstraße in Mitte. Hier befindet sich das russische Konsulat, sowie die Residenzen mehrerer russischer Diplomaten. Und diese Straße soll nun, wenn es nach der russischen Antikriegsinitiative „demokrati-Ja“ zwischen Glinka- und Wilhelmstraße einen neuen Namen bekommen: Alexej-Nawalny-Straße.

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Erst vor wenigen Tagen wurde der Tod des erst 47 Jahre alten russischen Oppositionellen vermeldet. Zum Zeitpunkt seines Todes saß Alexej Nawalny in einem Straflager ein. Zuvor hatte er einen Giftanschlag überlebt – auch mit Hilfe von Ärzten und Pflegern an der Berliner Charité. Doch nach seiner Genesung kehrte der Aktivist zurück nach Russland, wohlwissend, was ihm dort drohen würde.

Diesen Mut wollen die Aktivisten von „demokrati-Ja“ nun mit der Umbenennung der Behrenstraße in Berlin würdigen. Nawalny habe „außergewöhnliches geleistet und bleibt vor allem als bedeutendster Anführer der Anti-Putin-Opposition in Erinnerung“, heißt es in der Petition. In der wird auch gefordert, die Umbenennung der Straße schon jetzt vorzunehmen – und zwar bevor die rechtlich vorgesehene Frist von fünf Jahren abläuft.

Neuer Name soll Zeichen senden

Bei der Petition gehe es darum, das Opfer, das Nawalny als Putins Erzfeind gebracht habe, anzuerkennen und somit ein Zeichen an andere politische Gefangene zu setzen. Bei den russischen Diplomaten dürfte die Ehrung des Oppositionellen nicht gut ankommen. Doch das scheint mehr Grund als Hindernis für das Anliegen zu sein.


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Am Dienstagmittag (20. Februar) hatte die Petition, die sich ans Bezirksamt Mitte richtet, bereits knapp 21.000 Unterschriften. Auf Anfrage von BERLIN LIVE, ob eine rasche Umbenennung realistisch ist, erklärte der Bezirk, an die Vorschriften des Berliner Straßengesetzes gebunden zu sein. Ausnahmen könne nur der Berliner Senat beschließen.

Auf Nachfrage von BERLIN LIVE erklärte die Senatskanzlei, dass man sich mit dem Vorschlag zu gegebener Zeit befassen werde: „Die Koalition und der Senat werden zu gegebener Zeit über den Vorschlag, eine Straße oder einen Platz nach Alexej Nawalny zu benennen, beraten.“

Es ist übrigens nicht die erste Forderung nach einer kurzfristigen Umbenennung einer Straße. Im vergangenen Jahr hatten Iran-Aktivisten gefordert, die Podbielskiallee, wo die Botschaft der Islamischen Republik Iran ihren Sitz hat, in Jina-Mahsa-Amini-Allee umzubenennen. Dieses Ansinnen blieb bislang ohne Erfolg.