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Berliner Anwältin blind vor Gericht – diese Fälle bleiben in Erinnerung

Pamela Pabst steht ihren Mandanten trotz Handicap verteidigend zur Seite. Dabei hatte die Berlinerin auch schon einige skurrile Fälle.

Berlin
© imago/Rolf Kremming

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Für Pamela Pabst stand schon in jungen Jahren fest: Sie will Anwältin werden – und zwar am Berliner Strafgericht in Moabit. Trotz ihrer Sehbehinderung kämpfte sich die Verteidigerin durch Schule, Studium und Co., um letztendlich die schwarze Robe tragen zu dürfen und ihren Mandanten zur Seite zu stehen.

Im Laufe der Jahre kamen schon so einige Fälle zusammen, bei denen die Berlinerin an der Seite eines oder einer Angeklagten vor den Haftrichter treten musste. So manches Schicksal blieb ihr dabei besonders gut in Erinnerung. BERLIN LIVE erzählte sie die Details.

Berliner Anwältin erinnert sich an ersten Fall – mit ungewöhnlichem Hintergrund

„Ich gehe nicht davon aus, dass alle, die vor mir sitzen, unschuldig sind. Ich bin eigentlich die Gute, die helfen soll und deren Interessen wahrnehmen“, stellte Pamela Pabst direkt zu Beginn des Interviews mit BERLIN LIVE klar. Doch helfen bedeute nicht, jemanden „der gerechten Strafe zu entziehen – das darf ich auch gar nicht. Aber eben alle wichtigen Details mit in den Fall nehmen“.

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Blinde Berliner Rechtsanwältin Pamela Pabst mit Robe im Kriminalgericht Moabit. Credit: imago/Rolf Kremming

So sei jeder Fall in gewisser Weise interessant. Pabsts erster Strafrechtsfall bleibt der Anwältin nicht nur in Erinnerung, weil es nun mal ihr Start in diesem Bereich war, sondern weil die Hintergründe äußerst skurril waren. Dabei ging es um einen 14-jährigen Jungen, der einen Älteren abgezogen haben soll und anschließend mit seinem Vater in die Kanzlei kam.

Berliner Anwältin kann ihrem guten Ruf vertrauen

„Der Vater hatte erzählt, dass er die letzten 12 Jahre im Gefängnis verbracht hat, weil er die Mutter getötet hat“, erinnerte sich Pabst zurück. Der minderjährige Angeklagte sei in dieser Zeit bei seiner älteren Schwester aufgewachsen. „Das war dann für den Hintergrund zu einem relativ banalen Fall schon sehr ungewöhnlich“, erläuterte die Anwältin.

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Einen gewissen Andrang in ihre Räumlichkeiten führt Pabst auf ihren guten Ruf bei der Arbeit und eine gelungene Mund-zu-Mund-Propaganda zurück. Doch könnte es auch sein, dass sich Menschen an die Verteidigerin wenden, weil sie durch ihre Blindheit keinerlei Vorurteile am optischen Erscheinungsbild festlegt? „Oft weiß ich gar nicht, ob den Personen klar ist, dass ich blind bin“, erklärte die Anwältin.

Pamela Pabst erhielt ein fragwürdiges Geschenk

An einen Mandanten kann sich Pabst sogar noch ganz genau erinnern. Er wusste offenbar nichts von ihrem Handicap und schenkte ihr ein Buch. „Das ist ja dann so, wie wenn ich einem Rollstuhlfahrer ein Skateboard schenke“, schmunzelte Pabst. Doch die Anwältin nimmt es mit Humor. Denn auch bei ihr läuft nicht alles rund – so hat sie beispielsweise auch schon mal vergessen, ihren Mandanten zu begrüßen, weil dieser still im Raum saß und Pabst gar nicht mitbekommen habe, dass jemand da ist.


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„Dann tat es mir total leid, weil ich ihn nicht begrüßt hatte. Wollte nicht, dass er denkt, ich bin eine treulose Tomate und ignoriere ihn“, erklärte die Berlinerin. Doch selbst solche unangenehmen Situationen seien schnell geklärt und es kann wie gewohnt weitergehen. Pabst lässt sich nun mal von nichts und niemandem aufhalten.