Wer in Berlin zu einer Behörde muss, weil er ein dringliches Anliegen hat, kann schnell ein echtes Zeitproblem bekommen. Egal, ob es darum geht einen neuen Führerschein zu beantragen oder wie in diesem Fall um einen Visa-Antrag.

Wie eine Betroffene dem „Tagesspiegel“ berichtete, wurde ihre Not schamlos ausgenutzt. Über einen zwielichtigen Kontakt bekam sie einen Termin beim Amt – aber nur gegen Geld!

Unbekannter vermittelt Termine beim Amt für 40 Euro

Da ihre Aufenthaltserlaubnis abgelaufen war, hatte die Betroffene sich um einen Termin beim Landesamt für Einwanderung bemüht. Trotz wiederholter Kontaktaufnahme bekam sie keinen.

In einer Facebook-Gruppe suchte sie verzweifelt nach Hilfe, woraufhin sie von einem Unbekannten angeschrieben wurde. Dieser bot ihr an, für 40 Euro einen Termin bei der Ausländerbehörde zu organisieren. In ihrer Not ging sie auf das windige Angebot ein und bekam schließlich einen Termin.

Deutschlands größte Ausländerbehörde am Limit

Auch wenn dieser Fall sicherlich speziell ist, so zeigt er dennoch, wie überlastet die Ämter in Berlin aktuell sind. Bereits im Juli hatte Engelhard Mazanke, Leiter des Berliner Landesamt für Einwanderung (LEA), öffentlich zugegeben, dass Deutschlands größte Ausländerbehörde an seine Grenzen gestoßen sei.

Für Berliner, die derzeit einen Termin bei einer Behörde brauchen, hilft diese Einsicht freilich wenig. Je nach Anliegen müssen Berliner aktuell mit längeren Wartezeiten rechnen. Laut der Senatsinnenverwaltung kann dies aktuell bis zu sechs Monaten dauern.

Wer in seinem Alltag zeitlich etwas flexibler ist, kann aber auch morgens im Termin-Portal nach einem kurzfristigen Termin suchen. Je nach Kapazität der Ämter stellen die Behörden hier morgens frische Termine ein. Spontane Menschen können hier einen echten Glücksgriff landen.