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Berlin: Senat kein Fan von Touristen-Attraktion – ist damit bald Schluss?

Viele Touristen kommen jedes Jahr nach Berlin. Vor allem eine Attraktion ist vielen Einheimischen ein Dorn im Auge. Ist bald Schluss?

Berlin
© Imago/Pond5 Images, Imago/Dirk Sattler

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Viele Berlinerinnen und Berliner haben ein gemischtes Verhältnis zu Touristen. Schließlich adelt es die Hauptstadt, wenn 12 Millionen Gäste pro Jahr nach Berlin strömen. Auf der anderen Seite kann es schon nerven, wenn die kultigen Clubs, die schicken Bars und die hippen Flohmärkte von Schaulustigen geflutet werden, wenn Touristenn sich orientierendn am Ende der Rolltreppe stehen bleiben oder aber Wohnungen gar nicht mehr als Wohnraum, sondern ausschließlich als Airbnb-Appartements genutzt werden.

Doch vor allem eine Touristen-Attraktion zieht sich den Unmut der allermeisten Berlinerinnen und Berliner zu: Die Bier-Bikes. Auch der Senat kein Fan. Verschwinden sie also bald von den Straßen der Hauptstadt?

Berliner Senat ist kein Fan von Bier-Bikes

Wie der Berliner Senat zu den Big-Bikes, wie die Bier-Bikes inzwischen heißen, steht, wurde durch eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Damiano Valgolio bekannt. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt erklärte dort: „Es ist nicht erkennbar, dass das Angebot qualitätstouristischen Zielen des Senats und der
Berlin Tourismus und Kongress GmbH (BTK) dient.“

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Bier-Bikes entsprechen also nicht der Art von Tourismus, wie der Berliner Senat sich das vorstellt. Das liegt sicher auch an den einzelnen Beschwerden aus der Bevölkerung, die zumindest der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg dokumentierte. So seien mehrere Lärmbeschwerden im Zusammenhang mit Bier-Bikes eingegangen. Weitere Beschwerden betreffen Wild-Pinkeln.

In Berlin gibt es zwei Anbieter von Bier-Bike-Fahrten. Einer von ihnen hat laut der Antwort des Senats eine gültige Sondernutzungserlaubnis und darf daher auf den Straßen Berlins unterwegs sein. Diese Erlaubnis ist mit Auflagen verbunden. Diese betreffen den Schutz des Fußverkehrs oder der Vermeidung von Verschmutzungen. Außerdem gilt sie nicht für besonders stark befahrene Straßen.

Berlin will Bier-Bikes nicht verbieten

Der Senat muss also zustimmen, wenn Bier-Bikes in Berlin unterwegs sein wollen. Schiebt er der Attraktion, die nicht zum Tourismus-Konzept passt, also bald den Riegel vor? Die klare Antwort lautet: Nein! Die Senatsverwaltung erklärte: „Dass BigBikes nicht das touristische Image fördern, das vom Senat angestrebt wird, ist als alleiniger Ablehnungsgrund der Sondernutzung im Rahmen der vorzunehmenden Ermessensausübung nicht ausreichend.“ Wirkliche Versagungsgründe würden nicht vorliegen.


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Es ist eine gute Nachricht für die Betreiber der Bier-Bikes – und Touristen, die sie mieten. Die Berlinerinnen und Berliner werden diese Attraktion wohl so schnell nicht los.