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Weltkriegsbombe in Berlin: Bombe entschärft – Anwohner können zurück in ihre Wohnungen

Zwei Weltkriegsbomben beschäftigten Berlin am Freitag. Am frühen Nachmittag war die Gefahr an beiden Orten gebannt. Der Newsblog zum Nachlesen.

© BERLIN LIVE/Jana Wengert

Berlin: Weltkriegsbombe in Spandau gefunden

Am Mittwoch (17. September) wurde im Berliner Bezirk Spandau bei Bauarbeiten in der Neuendorfer Straße eine Weltkriegsbombe gefunden. Der russische 100-Kilo-Blindgänger wird am Freitag entschärft. Während dieser Arbeiten wird ein Sperrkreis mit einem Radius von 500 Metern um die Fundstelle eingerichtet.

Am Donnerstagabend wurde eine weitere Weltkriegsbombe entdeckt – in der Spree in Mitte. Rund 10.000 Bewohner mussten noch in der Nacht ihre Häuser verlassen. Am Freitag wollen sich Experten auch diese Bombe anschauen.

Alle Infos zur Entschärfung der Weltkriegsbombe in Berlin liest du bei uns im Newsblog.

Weltkriegsbombe in Berlin: Die Bombe ist entschärft

Freitag, 19. September

15.09 Uhr: Der Einsatz in Spandau ist damit vorbei. Langsam kehrt nun wieder Normalität in Spandau ein. Alle Ereignisse des Tages kannst du hier in diesem Ticker nachlesen.

14.51 Uhr: Für die Entschärfung verantwortlich war Hauptkommissar Sebastian Gramigna. Er erklärte, es sei sehr schnell klar gewesen, dass es sich um eine Bombe russischer Bauart gehandelt habe. Daher habe man dann die notwendigen Entscheidungen treffen können. Bei der Entschärfung sei der Zünder mit einem Hochdruckwasserstrahl, dem Quartzsand beigemischt gewesen sei, der Zünder herausgeschnitten worden.

14.37 Uhr: Die Bombe wird nun aus dem Innenhof des Rohbaus geholt, wo sie gefunden wurde. Sie wird anschließend zum Sprengplatz im Grunewald verbracht.

Die Weltkriegsbombe wurde entschärft. Im kleinen Bild ist der Zünder. Foto: BERLIN LIVE/Jana Wengert

14.24 Uhr: Endlich Entwarnung! Die Weltkriegsbombe in Berlin-Spandau ist entschärft. Die Arbeiten an der Bombe haben um zwölf begonnen und rund zweieinhalb Stunden gedauert. Anwohner Applaudieren den erfolgreichen Beamten. Die Sperrung des Bereichs wurde inzwischen aufgehoben. Zahlreiche Bewohner strömten direkt in ihre Häuser. Einige kamen von der Nachtschicht und wollen nun endlich schlafen.

Die Weltkriegsbombe in Berlin-Spandau ist entschärft. Anwohner dürfen in ihre Wohnungen zurückkehren. Foto: BERLIN LIVE/Jana Wengert

13.50 Uhr: Weil eine Person im Sperrkreis gesichtet wurde, mussten die Arbeiten an der Bombe unterbrochen werden. Der Mann hatte offenbar nicht mitbekommen, dass der Bereich gesperrt ist. Grund dafür war offenbar eine Sprachbarriere. Die Regeln bei der Entschärfung sind klar: Wird eine Person im Sperrkreis gesichtet, werden die Arbeiten unterbrochen. Der Prozess verzögert sich nun etwas.

13.36 Uhr: Während die Entschärfung läuft, werden einige der Anwohner langsam unruhig. Schließlich haben viele von ihnen bereits vor mehr als fünf Stunden ihre Wohnung verlassen. Laut Polizeisprecher Iffländer hätten einige Anwohner es mit der Begründung, das Handy holen zu müssen, versucht, noch einmal in ihre Wohnung zu kommen.

Entschärfung der Bombe beginnt

13.11 Uhr: Die Entschärfung der 100-Kilo-Bombe beginnt nun. Insgesamt ist die Berliner Polizei mit rund 200 Kräften im Einsatz, um die Entschärfung der Bombe so sicher wie möglich durchzuführen.

11.40 Uhr: Polizeisprecher Iffländer hat die Evakuierung für beendet erklärt. Als nächstes werden die Entschärfer den Zünder aus der Bombe entfernen.


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11.35 Uhr: Inzwischen sind rund 70 Menschen in der Notunterkunft in der Turnhalle des Kant-Gymnasiums. Die zweite Unterkunft in der Birkengrundschule wurde ebenfalls geöffnet. Dort befinden sich aber nur 15 Personen. Neben Stühlen stehen auch Liegen bereit, auf denen sich die Menschen ausruhen können. Vor allem ältere Personen nutzen diese bereits. Aktuell sei man in Rücksprache mit dem Roten Kreuz, um einen Eintopf für die Versorgung bereitzustellen.

Anwohner aus Spandau kommen in einer Notunterkunft unter. Foto: BERLIN LIVE/Jana Wengert

11.10 Uhr: Ein DHL-Bote in Spandau freut sich derweil, dass seine Route wegen der Sperrung heute kürzer ist als sonst. Er weiß aber schon: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. In den kommenden Tagen warten dann mehr Pakete auf ihn.

11.01 Uhr: Die Bombe an der Fischerinsel wurde bereits abtransportiert.

Die Bombe aus Berlin-Mitte wurde bereits abtransportiert. Sie musste nicht entschärft werden. Foto: Michael Ukas/dpa

10.17 Uhr: Die Polizei fährt aktuell mit einem Lautsprecherwagen durch den Sperrkreis und ruft Anwohnende auf, die Zone zu verlassen.

10.06 Uhr: Polizeisprecher Iffländer erklärte auch, wie die Entschärfung der Bombe aussehen soll. Dabei werde der Zünder der Bombe mit einer Hochdruckschneidtechnik entfernt und unschädlich gemacht. Anschließend soll die Bombe abtransportiert werden.

9.49 Uhr: Polizeisprecher Jörn Iffländer erklärte gegenüber unserer Reporterin, dass die Anwohner durch „Ansprachen über Social Media, durch Warnhinweise auf Zetteln und heute Morgen auch über eine Warnapp“ informiert worden seien. Aktuell gingen noch zahlreiche Polizisten von Haus zu Haus, um zu kontrollieren, ob die Anwohner wirklich den Sperrkreis verlassen hätten.

Die Polizisten markiert die Eingänge, in denen sie schon die Bewohner herausgeklingelt haben. Foto: BERLIN LIVE/Domescu Möller

9.34 Uhr: Ein Anwohner, der am Freitagmorgen von der Polizei überrascht wurde, war der 29 Jahre alte André Schnell. Gegenüber BERLIN LIVE erklärte er, dass er aktuell Urlaub habe und den Donnerstag damit verbracht habe, Videospiele zu spielen. Er habe die Medien nicht verfolgt und daher nichts mitbekommen. Erst am Freitagmorgen habe er eine Warnung aufs Handy bekommen, kurz darauf klingelte auch schon die Polizei an seiner Wohnung Sturm. Er habe das nötigste gepackt und sei jetzt auf dem Weg, sich ein Frühstück zu suchen. Danach wolle er ans Wasser gehen, bis alles vorbei sei.

9.21 Uhr: Ein Blick in Richtung des Fundorts der 100-Kilo-Weltkriegsbombe. Hinter dem Rohbau soll die Bombe am Mittwoch gefunden worden sein.

Hinter dem grauen Rohbau am Ende der Straße wurde bei weiteren Bauarbeiten die Weltkriegsbombe in Spandau entdeckt. Foto: BERLIN LIVE/Jana Wengert

9.17 Uhr: Die Sperrzone ist mittlerweile so gut wie evakuiert. Nun wird auch der Busverkehr der Linien M36 und 136 unterbrochen.

9.12 Uhr: Auch Helga (82) und Ilona (74) haben sich in der Notunterkunft in der Turnhalle eingefunden. Beide wohnen seit 2021 im gleichen Mehrfamilienhaus und sind zusammen in die Notunterkunft gekommen. Sie fühlten sich im Vorfeld allerdings nicht gut informiert. Unserer Reporterin vor Ort erklärten die beiden, sie hätten aus den Medien davon erfahren, dass sie im Sperrkreis wohnen. Sie monieren, dass nicht in jedem Briefkasten Info-Zettel gesteckt hätten.

Helga Radloff (82, links) und Ilona Dombat (74) sind zusammen in die Notunterkunft gekommen. Foto: BERLIN LIVE/Jana Wengert

8.59 Uhr: In der Notunterkunft kommen derzeit vor allem ältere Menschen an. Die Stimmung unter den meisten ist aber gut. Eine ältere Frau erklärte lachend gegenüber BERLIN LIVE: „„Gott sei Dank kein neuer Krieg, nur die Reste vom alten.“

8.53 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat ebenfalls ein Auge auf die Entschärfung. „Wenn Du kurz vor dem Marathonwochenende mit mehr als 50.000 Läufern und dem Marsch des Lebens parallel noch zwei Weltkriegsbomben zu entschärfen hast, ist das schon extrem, was die Kollegen hier abspulen müssen“, erklärte Sprecher Benjamin Jendro. „Wir haben Einsatzkräfte, die am frühen Morgen nach 16 Stunden endlich aus dem Dienst herausgelöst werden konnten. Diese unglaubliche Belastung verdient allerhöchsten Respekt.“

8.33 Uhr: Inzwischen haben sich rund 25 Personen in der Turnhalle des Kant-Gymnasiums versammelt, die als Notunterkunft dient. Einer von ihnen ist Stephan Herrlich (53), der schon sein ganzes Leben in Spandau wohnt. Wegen eines Oberschenkelhalsbruchs kann er aktuell nicht seinem Beruf als Lackierer nachgehen. Auch deshalb ist er in der Turnhalle, wäre er mobiler, wäre er wohl in ein Café gegangen. Mitgenommen hat er nur einen Rucksack und seine Krücken. Er hofft, dass er am Nachmittag zurück in seine Wohnung kann.

Erste Menschen haben sich in der Notunterkunft in Spandau eingefunden. Foto: BERLIN LIVE/Jana Wengert

8.15 Uhr: Noch fahren die Busse in Spandau übrigens normal. Nach Aussage eines Busfahrers soll die Sperrung erst im Laufe des Vormittags erfolgen. Noch läuft die Evakuierung.

8.05 Uhr: Am Bahnhof in Spandau ist die Situation am Freitagmorgen wie üblich. Es ist recht ruhig, auf den Straßen ist es aber voll.

8.03 Uhr: Während die Menschen in Spandau ihre Wohnungen aktuell verlassen, können die Menschen in Mitte zurück. Die Bombe ist bereits raus aus der Spree und wird abtransportiert.

Weltkriegsbomben in Berlin: Entwarnung in Mitte

7.39 Uhr: Gute Nachrichten aus Berlin-Mitte! Nach genauer Begutachtung stufte die Polizei den Sprengkörper als nicht mehr gefährlich ein. Das erklärte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.  „Es besteht keine Gefahr mehr. Die Bombe muss nicht entschärft werden.“ Sie werde nun aus der Spree geholt und fachgerecht entsorgt.

7.35 Uhr: Unterdessen haben auch in Spandau die Evakuierungsmaßnahmen begonnen. Die Berliner Polizei ist mit mehreren Kräften in den betroffenen Wohngebieten unterwegs.

Polizisten in Spandau. Hier soll eine Weltkriegsbombe entschärft werden. Foto: Carsten Koall/dpa

6.44 Uhr: Anders als bei der Bombe in Spandau, bei der die Experten offenbar keine Dringlichkeit sahen – sie wurde am Mittwoch gefunden, die Entschärfung sollte am Freitag stattfinden, ist die Lage in Mitte wohl dringlicher. Die Evakuierung fand schließlich sofort statt. Ein Polizeisprecher erklärte, die Eile bei der Evakuierung mit der unklaren Beschaffenheit der Bombe.

5.30 Uhr: Die Evakuierung ist nach Angaben der Polizei abgeschlossen. Es würden noch Lautsprecherdurchsagen gemacht, um auch die letzten Bewohner aus ihren Wohnungen zu bekommen. Bislang gab es aber keine Probleme. Im Rathaus Mitte (Karl-Marx-Allee 31) ist eine Notunterkunft eingerichtet.

Donnerstag, 18. September

23.09 Uhr: In der Sperrzone müssen auch Hotels evakuiert werden. Hunderte Menschen verließen kurz vor Mitternacht die Fischerinsel. Wann die Evakuierung beendet sein wird, ist noch unklar.

22.35 Uhr: Auch die Fahrgäste der Berliner U-Bahn sind von dem Bombenfund in Mitte betroffen. Auf der Linie U2 wurde der Verkehr zwischen Spittelmarkt und Alexanderplatz unterbrochen. Die S-Bahn fährt weiter wie gewohnt.

22.01 Uhr: Die Berliner Polizei richtet jetzt einen Sperrkreis ein – im Bereich um die Fischerinsel wird es zu Verkehrseinschränkungen kommen. Bitte umfahren Sie den Bereich weiträumig.

20.41 Uhr: Wie die „BZ“ berichtet, soll um den Fundort in Mitte ein vorläufiger Sperrkreis von 500 Metern eingerichtet werden. Sollte es sich tatsächlich um eine Weltkriegsbombe handeln, könnte diese noch am Donnerstagabend bzw. in der Nacht zu Freitag entschärft werden.

19.35 Uhr: Am Donnerstagabend hat es möglicherweise einen weiteren Bombenfund gegeben. Wie die Polizei Berlin berichtet, wurde in Mitte bei routinemäßigen Räumungsarbeiten ein Gegenstand entdeckt, bei dem es sich unter Umständen um eine Weltkriegsbombe handeln könnte. Alle weiteren Infos hierzu haben wir in diesem Artikel für dich aufbereitet.

16.43 Uhr: Von der Bombenentschärfung dürften auch drei Buslinien der BVG betroffen sein. Die Linien 136, M36 und X36 steuern allesamt die Haltestelle Klinikum Spandau an. Diese befindet sich mitten im Sperrkreis.

15.27 Uhr: Insgesamt sollen nach Angaben der Polizei mehr als 12.000 Menschen von dem Sperrkreis betroffen sein. Alle Infos zur Evakuierung liest du hier.

14.20 Uhr: Ziel der Polizei ist es, dass alle betroffenen Personen den Sperrkreis bis 8 Uhr verlassen haben. Für sie steht ab 7 Uhr eine Notunterkunft in der Turnhalle des Kant-Gymnasiums in der Bismarckstraße offen. Bei Bedarf wird auch die Turnhalle der Birkengrundschule in der Hügelschanze geöffnet.


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13.17 Uhr: Im Sperrkreis befindet sich auch die Lynar-Grundschule in der Lutherstraße. Dazu zwei Kitas, die AWO Kita Wundertüte und die Kita Oscar e.V., die beide in der Neuendorfer Straße sind.

12.49 Uhr: Die Polizei hat den Sperrkreis für die Entschärfung der russischen Weltkriegsbombe in Spandau bekanntgegeben. Dieser wird einen Radius von rund 500 Metern haben und auch das Vivantes-Klinikum umfassen. Das Bettenhaus ist aber nicht betroffen, sagte ein Vivantes-Sprecher Christoph Lang gegenüber BERLIN LIVE. Patienten müssten daher nicht verlegt werden. Allerdings dürften einige Funktionsgebäude nicht betreten werden und auch die Rettungsstelle werde für die Zeit der Entschärfung nicht erreichbar sein, weil die Klinik nicht auf dem Landweg erreichbar sei.