Für die Bewohner der Berliner Motzstraße war es eine ungute Nacht! Am frühen Mittwochmorgen (17. September) war ein Feuer in einem sechsgeschossigen Wohn- und Geschäftsgebäude ausgebrochen.
Eine Wohnung im vierten Obergeschoss und der nicht ausgebaute Dachstuhl standen in Flammen. Die Feuerwehr fuhr einen Großeinsatz.
Berliner Wohnhaus in Flammen
Nach Angaben der Berliner Feuerwehr befanden sich die Wohnung und der Dachstuhl bei ihrem Eintreffen bereits im Vollbrand. Wie eine Bewohnerin des Hauses gegenüber BERLIN LIVE schilderte, seien zunächst aber nicht alle Wohnungen evakuiert worden. Erst nach und nach hätten Polizei und Feuerwehr das Vorderhaus, sowie den Seitenflügel und die beiden angrenzenden Wohnhausaufgänge geräumt.
Insgesamt hätten laut Feuerwehr mehr als 70 Bewohnerinnen und Bewohner ihre Wohnungen verlassen müssen. Für sie wurde wegen der kalten Temperaturen ein Bus der BVG zum aufwärmen bereitgehalten. In diesem hätten laut der Bewohnerin aber nicht alle Evakuierten Platz gehabt.
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Dass die Evakuierung erst nach und nach erfolgte, könnte nach Aussage der Bewohnerin auch damit zusammengehangen haben, dass das Ausmaß des Brandes nicht sofort ersichtlich war. Als sie kurz vor vier Uhr wegen Gepolter im Treppenhaus aufgewacht sei und aus dem Fenster schaute, habe sie nur „ein bisschen Rauch“ gesehen, schildert sie. „Halb fünf stand dann der ganze Dachstuhl in Flammen“.

Während Menschen durch den Brand glücklicherweise nicht zu Schaden kamen, trug das Gebäude schwere Schäden davon. Aufgrund des Dachstuhlbrandes stürzte auch die Dachkonstruktion teilweise ein. Die Bauaufsicht sperrte das Vorderhaus. Einige Anwohnende konnten nur kurzzeitig in die Wohnungen zurückkehren, um lebenswichtige Dinge wie Medikamente herauszuholen. Viele von ihnen kamen bei Freunden oder Verwandten unter.
Die Feuerwehr löschte den Brand von innen und außen. Insgesamt waren 18 Löschfahrzeuge am Einsatz beteiligt, zwölf Sonderfahrzeuge, drei Rettungswagen und zwei Drehleiter-Fahrzeuge.
Vorderhaus derzeit unbewohnbar
Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in den Vormittag hinein. Die Motzstraße blieb in dieser Zeit zwischen Eisenacher Straße und Nollendorfplatz für den Durchgangsverkehr gesperrt. Erst am Mittag gab ein Sprecher der Feuerwehr bekannt, dass der Brand vollständig gelöscht sei.
Wie die Polizei am Donnerstagmittag mitteilte, sei das Vorderhaus des Gebäudes nach aktuellem Ermittlungsstand derzeit unbewohnbar. Wann die Mieter wieder zurückkehren können, ist ungewiss. Die Bewohnerin erklärte gegenüber BERLIN LIVE, dass sie noch nicht einmal wisse, wie es in ihrer Wohnung aussehe. Wieder hinein dürfe sie wohl erst, wenn die Bauaufsicht grünes Licht gebe. Das war am Mittwochnachmittag gegen 16 Uhr noch nicht der Fall.
Ebenfalls unklar ist die Brandursache. Die Kriminalpolizei ermittelt.

