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Berlin: Brot-Preise schießen durch die Decke! Warum ist das so?

Die Brot-Preise in Berlin sind hoch. Das hat mehrere Gründe, wie ein Bäcker nun verraten hat. Und weitere Steigerungen drohen womöglich…

Berlin
© IMAGO/Manfred Segerer

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Deutschland ist Brotland. In kaum einem anderen Land wird so viel Brot konsumiert, wie bei uns. 2022 lag der durchschnittliche Brotkonsum pro Person bei 87 Kilogramm. Mit dazu beiträgt auch die unglaubliche Auswahl.

Brot gibt es in allen möglichen Varianten von vegan, über Toastbrot bis hin zu Roggenbrot. Geschnitten und ungeschnitten. Vorabgepackt im Supermarkt oder frisch vom Bäcker. Vor allem bei letzterem sind die Brot-Preise in Berlin in letzter Zeit aber durch die Decke geschossen. Warum ist das so?

Hohe Brot-Preise in Berlin: Wegen dieses Rohstoffs

Der Berliner Bäcker und Geschäftsführer der Bäcker-Innung Johannes Kamm (44) spricht gegenüber der „B.Z.“ Klartext. So seien 7,5 Prozent der erhöhten Preise den gestiegenen Löhnen geschuldet. Ebenfalls eine Rolle spielen die Rohstoffe, die 20 Prozent des Preises ausmachen. Besonders Zucker schlägt enorm zu Buche.

Die Kosten für Zucker hätten sich verdreifacht. Daher müssen die Kunden neben Brot vor allem bei Kuchen tiefer in die Tasche greifen. Hinzu kommt, dass Kuchen in der Zubereitung aufwendiger ist als Brot, somit sind die Personalkosten ebenfalls höher. Und Bäcker-Innung Berlin-Brandenburg Obermeisterin Christa Lutum (61) sieht im Gespräch mit der „B.Z.“ weitere Gründe für gestiegene Preise bei Kuchen und Brot. „Das Bäckerhandwerk ist viel Handarbeit. Das macht den Preis aus“, sagt Lutum. Auch die hohen Gewerbemieten seien ein Problem.

Berlin: Brot-Preise auch davon abhängig

Ortsabhängig können die Preise für Brot schwanken. Die Obermeisterin erklärt das so: „Die Innung kann den Brotpreis nicht vorgeben. Bei gleichem Rezept kann das Brot bei dem einen 4 Euro und bei dem anderen 6 Euro kosten, abhängig von der Gemengelage“, sagt Obermeisterin Lutum.

Auch Thobens Backwaren hat seine Preise angehoben. Man sei dabei „aber am untersten möglichen Level geblieben“, so Gabrielle Rak gegenüber der „B.Z.“. Dies sei möglich, da man seit Jahrzehnten mit den gleichen Rohstoff-Lieferanten arbeite. Große Bestellmengen und niedrigere Gewinnmargen als anderswo sorgen für nicht ganz so stark gestiegene Preise.


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Schon bald könnten die Brot-Preise aber weiter steigen. Ende 2023 läuft die gesunkene Mehrwertsteuer von 7 Prozent für Unternehmen mit größerem Gastro-Bereich aus. Die Bäcker-Innung kämpft für das weitere Bestehen der Regelung. Ansonsten müssten die Preise um 10 Prozent steigen, um die Steuer, von dann wieder 19 Prozent, abzufangen.