Veröffentlicht inAktuelles

Berlin: Angst vor „Zombie-Droge“ wächst – „Im schlimmsten Fall müssen betroffene Gliedmaßen amputiert werden“

In Amerika ist die Droge Xylazin schon weit verbreitet. Jetzt soll es die „Zombie-Droge“ auch in Berlin geben.

Berlin
© imago images/Emmanuele Contini

Brennpunkt für Drogen und Delikte: das ist der Görlitzer Park in Berlin

Der Görlitzer Park ist eine beliebte Grünanlage im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Neben Liegewiesen bietet der Park auch zahlreiche Sport- und Spielplätze. Der Görlitzer Park sorgt aber auch immer wieder für Negativschlagzeilen. Die Grünanlage gilt seit Jahren als Brennpunkt von Drogenkriminalität, Diebstahl, Bedrohungen und weiteren Delikten.

Xylazin ist ein Tierarzneimittel, das als Beruhigungs- und Schmerzmittel für Pferde verwendet wird. Doch in den USA wird es immer häufiger als Streckmittel für Opioide wie Heroin und Fentanyl missbraucht. Die Folgen sind verheerend. Die Droge verursacht schwere Hautschäden und führt sehr oft zum Tod.

Die Sorge ist groß, dass die gefährliche Droge jetzt auch in Berlin auf dem Vormarsch ist. BERLIN LIVE hat sich deswegen bei der Landessuchtbeauftragten Heide Mutter erkundigt. Die Landessuchtbeauftragte koordiniert alle Angelegenheiten zum Thema Drogen und Sucht in Berlin. Sie begleitet fachliche Belange freier Träger im Sucht- und Drogenbereich und stimmt die Versorgung Suchtkranker sowie die Bedarfsplanung ab.

Berlin: So verheerend sind die Auswirkungen der Droge

Xylazin hat viele verschiedene Namen. Unter anderem ist die Droge als „Tranq“ bekannt. „In der Drogenszene in den USA wird Xylazin auch „Tranq“ genannt, vermutlich aufgrund des dämpfenden Effektes“, erklärt ein Sprecher der Landessuchtbeauftragten.

Ein weiterer Name ist „Zombie-Droge“. „Die Bezeichnung werde vermutlich genutzt, weil Menschen in den USA unter der Droge oft im Stehen zu schlafen scheinen, in sich zusammengesackt, aber auf den Beinen. Andere wanken langsam und betäubt wie Zombies über den Gehweg“, erklärt der Sprecher weiter.

Darum nennt man Xylazin auch „Zombie-Droge“

Man nennt Xylazin nicht nur „Zombie-Droge“, weil die Süchtigen wie Zombies gehen, sondern auch, weil sie nach einiger Zeit wie solche aussehen. Das kommt daher, dass Abhängige oft Ulzera und abgestorbene Hautgewebe entwickeln würden.

Höchstwahrscheinlich werde das durch die gefäßverengende Wirkung der Droge verursacht. „Bei regelmäßigem Missbrauch kommt es zu dauerhaft schlecht durchbluteten Hautarealen mit beeinträchtigter Wundheilung und infiziertem Gewebe. Im schlimmsten Fall müssen betroffene Gliedmaßen amputiert werden“ sagt der Sprecher.


Mehr News aus Berlin:


Die Senatsverwaltung für Gesundheit informiert sich ständig über neue Drogen, indem sie im Austausch mit Trägern der Suchthilfe steht, an fachlichen Diskussionen teilnimmt und wissenschaftliche Studien zur Beurteilung von Problemen hinzuzieht. Xylazin sei aber aktuell noch kein großes Problem in Berlin. Die Suchtprävention würde sich primär auf die Droge Crack fokussieren.