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Berlin: Hunderte mussten abgewiesen werden – Nachfrage nach Drogentests hoch

Nach jahrelanger Diskussion gibt es in Berlin seit diesem Sommer Drogentests für Konsumenten. Aber die Kapazitäten sind offenbar nicht ausreichend.

Berlin
© IMAGO/Funke Foto Services

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In Berlin gehört der Drogenkonsum vielerorts zum Straßenbild – so zum Beispiel am Leopoldplatz oder im Görlitzer Park. Um die Situation zu verbessern und den Betroffenen zu helfen, gibt es zahlreiche Stellen und Organisationen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt Drogenkonsumenten Hilfe bieten.

Im Juni startete in Berlin ein Modellprojekt, das kostenlose Drogentests ermöglicht. Oft sind nämlich Drogen gestreckt oder verunreinigt und stellen dadurch eine Gefahr für die Konsumenten dar. Durch die Tests soll eine „Schadensminimierung beim Drogenkonsum“ und eine „Suchtprävention“ erreicht werden, heißt es auf der Website „drugcheckig.berlin“. Die Nachfrage nach den Drogentests ist so hoch, dass Hunderte abgewiesen werden mussten.

Berlin: Viele potenzielle Nutzende wurden abgewiesen

Bis August mussten rund 380 potenzielle User abgewiesen werden. Insgesamt wurden seit Start des Drugcheckings 797 Proben untersucht, so die Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Pro Woche sind bis zu 39 Proben angenommen worden.

Um auf die hohe Nachfrage zu reagieren, sucht das Projekt nun nach einer Lösung. Denn nicht untersuchte Drogen bergen eine besondere Gefahr von Überdosierungen und Vergiftungen, wenn sie falsch deklariert, überdosiert oder verunreinigt sind. Das erklärte zumindest der pharmazeutische Koordinator des Drugchecking Projekts, Tibor Harrach. Durch den Drogen-Check wird ein informierter und reflektierter Konsum ermöglicht.

Warnung bei fast der Hälfte der untersuchten Drogen

Im Rahmen des Modellprojektes wurden bisher am häufigsten Ecstasy, reines Amphetamin, Amphetamin-Koffein-Mischungen (Speed) sowie Mephedron, Kokain, Ketamin oder LSD analysiert. Bei fast der Hälfte (43 Prozent) spricht das Projekt eine Warnung zu den untersuchten Drogen aus.

Aber wer kann eigentlich Substanzen analysieren lassen und wo? Unter anderem Süchtige, die täglich konsumieren und Partygänger, die am Wochenende Drogen nehmen. Die Proben geben sie dann bei einer von drei Beratungsstellen (Fixpunkt, Vista oder Schwulenberatung) ab. Anschließend erfolgt die Analyse in einem neutralen Labor über das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin.


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Das Drugchecking haben laut der Deutschen Presse Agentur bislang 582 Personen genutzt. Davon am meisten in der Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen.