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Berlin: Ex-Junkie gesteht – „Diese Partydroge ist gefährlicher als Heroin“

Heroin gilt im Volksmund als die mit Abstand gefährlichste Droge. Doch eine Berliner Ex-Konsumentin weiß: Es geht noch schlimmer!

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u00a9 IMAGO/Pond5 Images

Das neue Cannabisgesetz: das musst du wissen

Das ist das Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis beschlossen.

In Berlin ist man jederzeit von Drogen umgeben. Sei es an einem sonnigen Tag im Park, wo einem gerne einmal der süßliche Geruch von Cannabis entgegenkommt oder auch in den Clubs der Hauptstadt, wo von Ecstasy bis LSD alles genommen wird.

Doch laut einer ehemaligen Süchtigen ist all das nicht im geringsten vergleichbar mit einer anderen Droge. Eine Droge, die auch in Berlin häufig im Umlauf ist.

Berlin: Diese Droge zerstörte ihr Leben

Anette Hofmann hat in ihrem Leben schon viele Drogen ausprobiert, erklärt sie im Gespräch mit BERLIN LIVE. Sei es Alkohol oder auch verschreibungspflichtige Tabletten sowie Heroin. Mit den meisten davon ist sie relativ gut klar gekommen. Konnte ihrem Job meist regulär nachgehen, ohne dass Kollegen viel davon gemerkt hätten, führte Beziehungen.

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Doch das änderte sich, als sie anfing, nach einer langen Abstinenz das erste Mal zu koksen. Trotz der jahrelangen Drogenerfahrung sei sie erst mit Koks so richtig abgestürzt. „Das war in meinen Augen noch viel ekliger als Heroin, weil es den Kopf kaputt macht.“

Leichte Überdosierung möglich

Am schlimmsten dabei: das Craving. „Man wird extrem gierig danach. Vor allem, wenn man es sich spritzt.“ Denn wenn man Koks intravenös einnimmt, ist der Kick nur kurz. „Man will aber immer mehr und legt ständig nach, was dein System überhaupt nicht verträgt“, erklärt die heute 58-Jährige.

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Anette Hofmann hat sich erfolgreich aus der Sucht gekämpft. Heute arbeitet sie als Therapeutin selbst mit Abhängigen und hilft ihnen, mit ihren Traumata fertig zu werden. Credit: BERLIN LIVE/Anouschka Hamp

Das ging so weit, dass sie selbst als erfahrene Konsumentin mehrere Überdosen hatte. „Ich bin zwei bis drei Mal dem Tod von der Schippe gesprungen.“ Nur durch den Notarzt und eine Nacht im Krankenhaus konnte sie gerettet werden.

Doch das rüttelte die Frau, die heute als Sucht-Therapeutin arbeitet, wach. Ihr wurde klar, dass sie jeden Tag mit ihrem Leben spielte und dass sie viel zu grenzgängerisch war.


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Trotz all der vorherigen Erfahrungen mit harten Drogen war in ihren Augen keine so hart und keine hatte so starken Einfluss auf ihr Wesen.

Sie erklärt gegenüber BERLIN LIVE: „Ich war nicht mehr ich.“ Sie sei egoistisch geworden. Während sie sich früher immer nur auf andere fokussierte, sogar in einem helfenden Beruf arbeitete und immer alles dafür tat, dass es allen um sie herum gut geht, stand durch das Koks nur noch sie selbst und der nächste Schuss im Mittelpunkt. Und das sogar bis der Körper kollabiert. Für Hofmann ist deshalb klar: „Koks ist gefährlicher als Heroin.“