Mitarbeiter sind mit den Nerven am Ende, Besucher haben Angst und das Sicherheitspersonal ist überfordert. Die Gewalt in den Berliner Freibädern nimmt immer mehr zu und es müssen Lösungen her.
Doch die Frage nach der Lösung scheint nicht so einfach zu sein. Politik, Mitarbeiter und Polizei sind sich nicht einig. Jetzt hat Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bei einem Pressetermin seine Maßnahmen vorgestellt.
Berlin: Was tun gegen Gewalt in Freibädern?
In einem Brandbrief hat sich das Personal des Columbiabads in Neukölln an die Führung der Bäder gewandt. Verbale Attacken, das Spucken oder Pöbeln seien inzwischen üblich. Die Mitarbeiter fordern Online-Tickets, namentlicher Einlass und ständige Präsenz.
Auch CDU-Chef Friedrich Merz sowie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatten sich für eine stärkere Polizeipräsenz ausgesprochen. „Hier muss die Polizei eingreifen und hier müssen auch Platzverweise und Betretungsverbote ausgesprochen werden. Und das muss auch kontrolliert werden“, so die klare Ansage von Merz.
Senat plant Ausweispflicht
Doch diese Forderung lehnte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ab. „Es ist nicht Aufgabe der Polizei, in Freibädern die Spaßrutschen zu sichern oder die Liegewiese zu bestreifen“, sagte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und bekam von Berlins Bürgermeister Kai Wegner Rückenwind. „Ich sehe die Überstunden bei der Berliner Polizei, ich sehe die Belastungen bei der Berliner Polizei – und ich werde nicht jedes Bad mit mehreren Hundertschaften überwachen können, weil wir hier auch die Berliner Polizistinnen und Polizisten schützen müssen.“
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Bei einem Ortstermin im Kreuzberger Prinzenbad kündigten der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) nun Maßnahmen an. Künftig sollen Besucher demnach vorab personalisierte Tickets buchen oder sich am Eingang ausweisen müssen. Spontane Besuche sollen aber dennoch weiterhin möglich sein. Außerdem sind am Prinzenbad und am Columbiabad eine Videoüberwachung im Eingangsbereich sowie bis auf weiteres mobile Wachen geplant.