Es sind nur noch gut drei Wochen bis es endlich losgeht: Die Fußball-Europameisterschaft findet in diesem Jahr in Deutschland statt und einige der Spiele steigen in Berlin. Denn im Olympiastadion wird neben einigen Gruppenspielen Mitte Juli auch das große Finale gespielt.
Für die Polizei bedeutet das Mega-Event erhöhte Alarmbereitschaft. Eine Menge Stars tummeln sich in der Hauptstadt und auf der Fanmeile rund ums Brandenburger Tor wird die Hölle los sein. Doch die Einsatzplanung kurz vor EM-Start sorgt jetzt für erhitzte Gemüter.
Berliner Polizeigewerkschaft zeigt sich unzufrieden
Denn am 11. und 12. Juni tagt in Berlin die Ukraine-Wiederaufbaukonferenz – inklusive einer Menge Staatsgäste. Nur zwei Tage vor dem Beginn der EM steht für die Einsatzkräfte also noch ein Event mit hoher Sicherheitsstufe an. Diese Entscheidung mahnt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) jetzt mit deutlichen Worten an.
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„Eine solche Konferenz in die Hauptstadt zu holen, wenn zwei Tage später die EM losgeht, ist völlig realitätsfremd“, erklärte GdP-Landeschef Stephan Weh in einem Statement. Die Stimmung sei bei der Berliner Polizei ohnehin angespannt: „Wir erleben aktuell beinahe täglich mehrere Großlagen, müssen an den beiden Tagen mit Staatsgästen rechnen, die hohe Gefährdungsstufen aufweisen und dementsprechende Sicherheitsmaßnahmen verlangen.“
„Wer so etwas entscheidet…“
Man habe Verständnis für die Dringlichkeit der vom Angriff Russlands stark zerstörten Ukraine Hilfe zukommen zu lassen – doch in den Augen der Berliner Polizeigewerkschaft fehle bei der Terminfindung das Augenmaß: „Wer so etwas entscheidet, sitzt im Elfenbeinturm und hat null Verständnis für die Risiken, vor denen unsere Kollegen tagtäglich die Bevölkerung beschützen.“
Bei der Konferenz soll in Berlin der Wiederaufbau ukrainischer Städte koordiniert werden. Anfang März hatte es bereits ein vorbereitendes Treffen gegeben. „Wir lassen die Ukrainerinnen und Ukrainer auch nach dem Krieg beim Wiederaufbau nicht alleine“, beschrieb Bauministerin Klara Geywitz die Stellung der Bundesregierung.