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Berlin: Jugendhilfe schlägt Alarm – Gewalt und sexuelle Übergriffe

Berliner Kinder haben wohl vermehrt mit Problemen zu kämpfen. Ein Brandbrief der Jugendhilfen gibt Anlass zur Sorge.

Berlin
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Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Zum Ende des vergangenen Jahres lebten in Berlin knapp 635.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Heranwachsenden sind die Zukunft der Stadt, daher ist es essentiell, dass sie geschützt werden.

Doch der Trend geht scheinbar in die falsche Richtung. Zahlreiche Jugendhilfen schlagen Alarm, sprechen von verstärkter Gewalt und Suizidgedanken bei den Minderjährigen. Die Lage in Berlin scheint bedrohlich.

Berliner Jugendhilfen schreiben Brandbrief

Es ist ein Brandbrief aus Marzahn-Hellersdorf, unterschrieben von mehr als 70 Kinder- und Jugendeinrichtungen, der die derzeitige Lage der Heranwachsenden deutlich macht. Darin wird ein stadtweites Problem von steigender Perspektivlosigkeit, von körperlicher Verwahrlosung und sexuellen Übergriffen an Kindern und Jugendlichen skizziert. Die Jugendhilfen fordern mehr finanzielle Unterstützung. Derzeit sei oft nur eine oberflächliche Notversorgung im Rahmen des Möglichen.


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Besonders ausgeprägt sind die Probleme im Osten der Stadt, in Marzahn-Hellersdorf. Alexander Paulsen vom Deutschen Roten Kreuz, der im Nordwesten des Bezirks den Jugendfreizeittreff M3+ leitet, spricht im Interview mit der „Berliner Zeitung“ von den Schwierigkeiten. „Hier kommt es immer wieder zu Gewalt, untereinander und auch im häuslichen Kontext. Viele der Jugendlichen plagen sich mit Zukunftsängsten, fragen sich, ob es sich bei Klimawandel und Krieg überhaupt noch lohnt, einen Beruf zu ergreifen oder eine Familie zu gründen.“

Die körperliche Verwahrlosung Berliner Kinder

Doch das ist nicht alles, was der Leiter der Jugendhilfe in seiner täglichen Arbeit beobachtet. Nach seiner Erfahrung leide auch die Hygiene bei den Heranwachsenden zunehmend. Er spricht von Kindern, „bei denen man riecht, dass sie lange ihre Kleidung nicht gewechselt oder schon länger nicht geduscht haben“.

Paulsen hat den Eindruck, dass die Eltern oftmals zu wenig Zeit für ihren Nachwuchs haben. Viele Eltern seien alleinerziehend oder arbeiten schlicht zu viel, so dass sie im Umgang mit dem Kind oft „leichtere Lösungen suchen, die aber nicht immer die besten für die Entwicklung des Kindes sind“.


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Die Berichte über den Zustand der Hauptstadtkinder sind ernüchternd. Mehr finanzielle Unterstützung für die Jugendhilfen könnte wohl dabei helfen, Kinder besser zu schützen. Es wäre eine Investition in die Zukunft.