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Berliner Kältehilfe ist besorgt: So überstehen wir den Winter nicht

Mit dem Herbst rücken auch die kühleren Temperaturen immer näher. Beim Gedanken an den Winter wird der Kältehilfe aber ganz anders…

Berlin
u00a9 imago images/Future Image

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Der diesjährige Sommer schlägt sich in Berlin wacker. Jedenfalls ist noch nicht mit kühleren Temperaturen zu rechnen – stattdessen sagen Meteorologen auch im Oktober noch reichlich Sonnenschein in der Hauptstadt vorher.

Ganz ausfallen werden der Herbst und Winter in diesem Jahr aber dennoch nicht. Und das damit verbundene Klima bringt Probleme mit sich – besonders für Menschen ohne ein Dach über dem Kopf. Für sie könnten die kommenden Monate in der Metropole besonders hart werden…

Berliner Kältehilfe schlägt Alarm

Offiziell wird bereits der 1. Oktober als Start der Kältesaison bezeichnet. Mit Hinblick auf die kalten Tage ist die Berliner Kältehilfe in diesem Jahr allerdings ordentlich beunruhigt: Wie der „Tagesspiegel“ berichtete, sollen nämlich rund 400 Notunterkünfte fehlen. Eine beachtliche und zugleich erschreckende Summe.

Zwar werde dem Netzwerk von verschiedenen Wohlfahrtsverbänden immer wieder Objekte vorgeschlagen, doch diese sind alles andere als bewohnbar. Entweder sind Strom- und Wasserversorgungen marode oder aber Toiletten und Co. gar nicht erst benutzbar. Die Unterkünfte aus dem katastrophalen Zustand zu bekommen und zu erneuern, bringe viel zu hohe Kosten mit sich.

Berlin hat zu wenig Unterkünfte

1.000 Unterkünfte stehen der Kältehilfe derzeit zur Verfügung. 700 von ihnen sind temporär, also speziell für die äußerst kalten Tage und Nächte reserviert. Die anderen 300 werden bereits das gesamte Jahr über genutzt. Doch im Gegensatz zum Vorjahr kommen im Dezember 2023 nicht noch weitere Objekte dazu. Wo sollen die Bedürftigen also unterkommen?

„Wir erleben in nahezu allen Bereichen, dass der soziale Immobilienmarkt an die Grenzen stößt. Und nun funktioniert auch die klassische Vorstellung von Winternothilfe praktisch nicht mehr“, stellte Ursula Schoen, die Direktorin des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, am vergangenen Freitag (29. September) bei einer Pressekonferenz klar.

Berlin: Helfer bleiben optimistisch

Schoen sei bewusst, dass viele Menschen derzeit auf der Suche nach einer Bleibe sind – insbesondere in der Hauptstadt: „Aber bei der Kältehilfe fehlen 400 Orte menschlicher Nähe.“ Unter diesen Umständen möchte keiner an den kommenden Winter denken.


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Doch man müsse zuversichtlich bleiben. „Wir lassen natürlich niemanden in der Kälte stehen, wenn er noch einen Platz sucht“, betonte Ina Zimmermann, Referentin für Wohnungslosigkeit bei der Diakonie. Bleibt zu hoffen, dass auch 2023 jeder den Winter unbeschadet übersteht – die ehrenamtlichen Helfer geben jedenfalls ihr Bestes.