Wie geht Berlin gegen Verkehrssünder vor? In der Hauptstadt leben fast vier Millionen Menschen. Viele von ihnen bewegen sich täglich mit dem Auto durch die Metropole – und sorgen damit für ein ziemlich hohes Verkehrsaufkommen.
Dadurch kommt es immer wieder zu Staus und Unfällen, oft an unübersichtlichen Stellen. Doch immer wieder greifen Menschen auch gefährlich in den Straßenverkehr ein – etwa indem sie sich illegale Rennen liefern. Wird dagegen genug unternommen?
Viele Geräte in Berlin offenbar ungenutzt
Denn eine aktuelle Bilanz des Präsidiums der Berliner Polizei malt ein erstaunliches Bild: Mit Handlasern sei im abgelaufenen Kalenderjahr 2023 rund 6453 Stunden lang gemessen worden, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Das entspricht pro Gerät lediglich 19 Minuten täglicher Nutzung. Auch mit einem Gerät wäre es rechnerisch möglich, auf die gezählten Stunden zu kommen – es stehen aber 56 davon zur Verfügung.
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Außerdem könne die Berliner Polizei auf 21 Radarwagen mit Blitzern im Kofferraum, 16 zivilen Videowagen, sowie sechs Anhänger zurückgreifen. Der Großteil des Equipments stehe dem Bericht zufolge allerdings die meiste Zeit über ungenutzt herum. Die Radarwagen kämen auf etwas mehr als zweieinhalb Stunden Messzeit pro Tag.
Personalaufwand ist immens hoch
Wie viele Beamte benötigt werden, variiert enorm von Gerät zu Gerät. Im Radarwagen reicht ein Polizist – bei den Handlasern müssen es aus rechtlichen Gründen immer mindestens zwei sein. Häufig sei gerade an großen Straßen jedoch deutlich mehr Personal im Einsatz. Bei den manuellen Geräten hätten sich im vergangenen Jahr 56.812 Arbeitsstunden angesammelt.
Positiv stechen die Blitzer-Anhänger aus den Bilanzen hervor: Denn einmal geparkt, liefern sie ganz ohne Manpower Ergebnisse. So kamen die Geräte 2023 auf mehr als 14 Stunden Messzeit pro Tag. Die Berliner Innenverwaltung hat angekündigt, bis Ende 2025 sechs weitere Anhänger beschaffen zu wollen.