Obwohl die Anzahl der Verurteilungen in Berlin in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen ist, herrscht im Krankenhaus des Maßregelvollzugs ein regerechter Platzmangel.
In Berlin kommen Verurteilte immer dann in den Maßregelvollzug, wenn ein Gericht sie als suchtkrank oder psychisch auffällig einstuft. Aufgrund der Vielzahl der Straftäter, auf die diese Regel in der Hauptstadt zutrifft, müssen Verurteilte in Berlin sogar entlassen werden.
Berliner Straftäter werden freigelassen
Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, gibt es aktuell fünf Verurteilte, die demnächst von der Organisationshaft in den Maßregelvollzug überstellt, bzw. entlassen werden sollen. In der sogenannten Organisationshaft befinden sich Verurteilte, die eigentlich im Krankenhaus des Maßregelvollzugs behandelt werden sollen – für die dort aber noch kein freier Platz vorhanden ist.
Die Wartephase für einen solchen Platz soll eigentlich keine sechs Monate betragen. Aufgrund der Vielzahl der Straftäter, auf die diese Regelung in Berlin zutrifft, gibt es derzeit im Krankenhaus des Maßregelvollzugs ein echtes Platzproblem.
In 2023 mussten 21 Verurteilte entlassen werden
Allein im Jahr 2023 mussten in Berlin 21 Verurteilte entlassen werden, weil es für sie keinen freien Platz im Krankenhaus des Maßregelvollzugs gab. Laut „Tagesspiegel“-Recherchen soll sich unter den freigelassenen Straftätern auch eine Berliner Clan-Größe befunden haben.
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Neben dem Platzmangel im Maßregelvollzug soll es in der jüngeren Vergangenheit auch immer wieder zu Angriffen auf das Personal gekommen sein. Ein besonders krasser Fall ereignete sich an Weihnachten, als zwei Straftäter zwei Pflegerinnen brutal mit einer Pfanne schlugen und mit einem Messer bedrohten, um dann aus dem Maßregelvollzug zu stürmen. Gottseitdank konnte die Berliner Polizei die Straftäter noch vor dem Jahreswechsel wieder schnappen.