Berlin spielt in der Rangliste zum Thema Bettwanzen ganz oben mit. Hinter Metropolen wie Paris oder London wird auch die deutsche Hauptstadt immer wieder von den Lästerlingen heimgesucht.
Egal ob im Bett, in kuscheligen Polstermöbeln oder sogar dem Bus – die nervtötenden Viecher können überall auftauchen. Und ohne professionelle Hilfe wird man sie so schnell auch nicht mehr los. Den meisten Menschen kommt dabei als erstes ein Schädlingsbekämpfer in den Sinn – doch es geht auch anders, wie BERLIN LIVE erfuhr.
Berlin gilt als Hochburg für Bettwanzen
Wenn Martin Sander von der Firma „Thermokill“ beauftragt wird, sprüht niemand wie wild in der eigenen Bude mit Pestiziden um sich. Der Geschäftsmann setzt mit seinem Unternehmen hingegen auf eine viel umweltschonendere und vor allem auch gesündere Alternative: nämlich eine Wärmebehandlung. „Viele kennen die Methode mit Gift – die mit Wärme ist einigen noch nicht bekannt“, stellte Sander gegenüber unserer Redaktion klar.
Statt Giftstoffe schleppt der Berliner mehrere Öfen und Ventilatoren an. Die warme Luft soll den Raum so stark erhitzen, dass die Bettwanzen samt ihrer bereits neu gelegten Eier absterben. „Im behandelten Raum kann man in dieser Zeit nicht wohnen, sonst würde es einem gehen wie den Bettwanzen“, erklärte Sander. Das ist meist für vier Tage der Fall.
Berliner Experte rät zu umweltschonender Variante gegen Bettwanzen
Doch nicht nur während der Behandlung gibt es Unterschiede – auch danach. „Bei Giftstoffen gibt es häufig die Warnung, dass man Polstermöbel danach nicht mehr verwenden darf, sondern als Sondermüll entsorgt werden müssen“, erläuterte der Bettwanzen-Experte. Dabei fallen weitere Kosten an.
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Der Preis zwischen Wärme- oder Pestizid-Behandlung unterscheidet sich hingegen kaum. Es sei denn: „Wenn man Pech hat und einen Bettwanzen-Stamm erwischt, der bereits resistent gegen die Giftstoffe ist, dann können es auch mehr Behandlungen werden oder man kann gar nichts mehr bewirken.“ In diesen Fällen hat man mit den Öfen durchaus mehr Erfolg.
Berliner Fachmann verrät: Kosten sind fast gleich hoch
Doch wieso bieten trotzdem noch nicht so viele Firmen die gesündere Variante an? „Das hat damit zu tun, dass die Investitionskosten relativ hoch sind“, so der Fachmann. Das zahle sich allerdings aus. Für seine Arbeit wurde Sander mittlerweile sogar das Umweltsiegel „Blauer Engel“ verliehen. Bleibt zu hoffen, dass sich in Zukunft noch mehr Firmen dieser Methode anschließen.