Kaum eine Alliteration könnte die vorherige Wahl in Berlin besser beschreiben als „Pleiten, Pech und Pannen.“ Berlin Marathon, Volksentscheid, Wahl des Abgeordnetenhauses, der Bezirksverordnetenversammlung und des Bundestages an nur einem Tag – schon die Grundidee war nicht ganz durchdacht.
Nun kam es, wie es kommen musste. Am Dienstag (19. Dezember) entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, dass die Wahl in der Hauptstadt teilweise wiederholt werden muss. Das betrifft vor allem ganz bestimmte Wahlbezirke.
Berlin-Wahl war ein Debakel
Demos auf der Straße des 17. Juni, der Karneval der Kulturen oder der alljährliche Christopher Street Day: Events gehören in Berlin zur Tagesordnung. Doch am Tag der Bundestagswahl im September 2021 war es wohl eine Großveranstaltung zu viel. An den Grundpfeilern der Demokratie hat es mächtig geruckelt.
Es fehlten Wahlzettel und vor den Wahllokalen bildeten sich lange Schlangen. In Neukölln wurde laut der „Frankfurter Rundschau“ sogar „mit einem Umzugskarton eine zusätzliche Wahlkabine improvisiert, die eigens durch die Landeswahlleitung abgesegnet wurde.“ Für eines der einflussreichsten Länder innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft ein Debakel.
Auch interessant: Berlin: Bei der Wiederholungswahl steht eine Terror-Verdächtige auf der AfD-Liste
Neuwahlen: Drei Bezirke im Fokus
Bei der neuen Abstimmung soll deshalb alles besser laufen. Die Berliner werden in 455 von 2.257 Wahlbezirken dazu aufgerufen, ihre Erst- und Zweitstimme erneut abzugeben. Das trifft vor allem die Bewohner Pankows. Hier muss in etwa 84 Prozent der Wahlbezirke neu gewählt werden. Konkret sind das 181 von 215 Bezirke.
Auch Menschen aus Charlottenburg-Wilmersdorf werden erneut zur Urne gebeten. Das betrifft dort 82 von den insgesamt 195 Wahlbezirken. „Die wenigsten Pannen gab es mit drei Wahlbezirken in Spandau sowie in Lichtenberg mit sechs und in Treptow-Köpenick mit acht“, berichtet „rbb 24.“
Mehr Nachrichten aus Berlin:
Zwar wissen die Wenigsten, zu welchem genauen Wahlbezirk sie gehören, doch keine Sorge. Bis zum neuen Wahltermin, der nach aktuellem Stand voraussichtlich am 11. Februar ist, wird jeder Wähler, der betroffen ist, nochmal per Brief benachrichtigt.