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Berlin: Nach modernisiertem Polizeigesetz – neue Waffe schon im Einsatz

Berliner Polizisten machen nur selten von ihrer Schusswaffe Gebrauch. Mit dieser Neuerung könnte das jetzt noch seltener der Fall sein.

Berlin
u00a9 IMAGO/Funke Foto Services

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Einsatzkräfte der Polizei werden immer öfter Opfer von Attacken. Das ist in vielen Teilen Deutschlands der Fall. Einige Bundesländer haben deshalb in der Vergangenheit bereits Konsequenzen gezogen und mit neuen Polizeigesetzen mehr Möglichkeiten zur Abwehr für ihre Beamten geschaffen. Auch Berlin hat im Dezember nachgezogen.

Der Beschluss: Die hiesigen Polizeikräfte dürfen zukünftig eine weitere gefährliche Waffe bei sich tragen. Die Testphase hat bereits begonnen.

Berlin: Polizisten erhalten neue Ausrüstung

Die vergangene Silvesternacht hat es wieder einmal gezeigt, Polizeibeamte sind bei ihren Einsätzen mittlerweile ebenso wenig sicher vor Angriffen wie Feuerwehr und medizinisches Personal. In ihrem Dienst begeben sie sich gerade in der Hauptstadt täglich in gefährliche Situationen. Dabei tragen sie bereits eine Schusswaffe, Pfefferspray und Schlagstöcke bei sich.

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Zukünftig soll ihre Ausrüstung um sogenannte Distanz-Elektroimpulsgeräte – umgangssprachlich Taser – erweitert werden. Auf Anfrage von BERLIN LIVE erklärt eine Sprecherin der Berliner Polizei, dass bereits eine Probephase begonnen habe. „An dieser nehmen Dienststellen in Kreuzberg und Mitte teil“, erläutert sie weiter.

Waffe erfordert Zusatzausbildung

Damit die Berliner Beamten diese Waffe bei sich tragen dürfen müssen sie eine Ausbildung absolvieren. Diese „dauert in der Regel zwei Tage und wird nach dem Erwerb der Berechtigung regelmäßig aufgefrischt.“ Kein Wunder, denn ähnliche Geräte haben in anderen Bundesländern ganze 50.000 Volt. Wer davon getroffen wird, hat extreme Schmerzen. Der Einsatz sollte also wohl überlegt sein.

Die Sprecherin gibt hierbei zu Bedenken, dass das Verletzungsrisiko bei der Verwendung eines Tasers dennoch geringer sei als bei der Verwendung einer Schusswaffe oder eines Schlagstocks. Die Elektroschockgeräte sollen zukünftig genau in solchen Momenten benutzt werden, in denen bisher die letzteren beiden Waffen zum Einsatz gekommen wären. Insofern wurde also eine Eskalationsstufe vorgelagert und Polizeikräfte dürfen und sollen nur noch im äußersten Notfall zu den gefährlicheren Waffen greifen.


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In den vergangenen Wochen war es noch unsicher, bis wann mit einem flächendeckenden Einsatz der Taser gerechnet werden kann. Nun ist aber eine Entscheidung gefallen. Seitens der Berliner Polizei heißt es auf Anfrage von BERLIN LIVE: „Ziel ist es, einen Großteil der Einsatzkräfte bis zum Ende des Jahres an den Geräten auszubilden und sie mit diesen auszurüsten.“