Nach dem Brandanschlag auf zwei Strommasten waren in Berlin zehntausende Haushalte mehrere Tage ohne Strom. Die Folge: Der Kühlschrank blieb aus, das Wlan funktionierte nicht mehr und auch das warme Duschen wurde für viele schwierig.
Das hat nicht nur Probleme im Alltag verursacht, sondern auch einen immensen finanziellen Schaden. Was die Geschädigten nun für Optionen haben.
Bleiben Berliner auf den Kosten sitzen?
Viele Geschäfte mussten tagelang schließen, weil die Kassensysteme nicht funktionierten. Lebensmittel wurden schlecht, Homeoffice war für viele nicht möglich und auch Medikamente in Apotheken wurden aufgrund fehlender Kühlung unbrauchbar. Die Folgen des mehrtägigen Stromausfalls im Berliner Südosten sind drastisch.
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Um diese auszugleichen, lohnt es sich für viele Privathaushalte, sich zunächst an ihre Hausratsversicherung zu wenden, so Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen gegenüber Radioeins. Oft seien private Schäden in den Versicherungen mit abgedeckt. Schwieriger könnte es hier allerdings bei finanziellen Ausfällen durch eine fehlende Homeoffice-Möglichkeit sein. Dies fällt nicht in den Bereich von Hausratsversicherungen.
Das kann man jetzt machen
Gewerbetreibende haben dagegen die Möglichkeit, sich an ihre Betriebsunterbrechungs- oder Betriebsausfallversicherung zu wenden. Diese können greifen, wenn man sein Geschäft infolge des Stromausfalls nicht öffnen konnte. Sollte man diese nicht haben – oder in den Unterlagen findet sich keine entsprechende Klausel – kann man sich allerdings auch an den Netzbetreiber wenden.
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Dieser sei laut dem Experten durch die Netzanschlussverordnung dazu verpflichtet, dass Strom ankommt. Aber: Hier könnte es knifflig werden. Denn der Netzbetreiber wendet sich mit den gestellten Forderungen meist an den Verursacher des Schadens. Im Falle von Anschlägen ist es aber schwierig, diesen ausfindig zu machen. Zwar versuchen die Behörden ihr möglichstes, den Drahtzieher dingfest zu machen, sollte das aber nicht klappen, kann der Netzbetreiber sich an niemanden wenden. Allerdings ist die Situation auch ungewiss, sollte der oder die Täter gefasst werden. Denn: Ob sie über genug Geld verfügen, um für die Schäden aufzukommen, ist unklar. So oder so gilt für alle Geschädigten: Eine gute Dokumentation der Schäden ist das A und O. Nur so besteht die Chance, eventuell Geld zurückzubekommen, so Tenhagen.

