Die Berliner Schnauze kann bisweilen unerbittlich sein. Was für den Touri derb und gemein klingt, findet der Hauptstädter originell, direkt und witzig.
Auf den Social-Media-Seiten von „Notes of Berlin“ präsentiert Joab Nist seit Jahren Botschaften, die sich Berliner per Zettel stecken. Manchmal im öffentlichen Raum – an einem Stromkasten oder einem Laternenpfahl – in den meisten Fällen aber direkt an der Tür vom Nachbarn oder an dessen Briefkasten.
Diese Berliner Pflanze ging in Steglitz stiften
Im eigentlich beschaulich geltenden Steglitz hat sich in einem Mehrfamilienhaus Ungeheuerliches zugetragen. Eine Mieterin hatte ihre Pflanze im 4. OG vor die Wohnungstür gestellt, weil sie diese vor der prallen Sonne in der Wohnung schützen wollte. Als sie später nach dem Rechten schauen wollte, war diese plötzlich verschwunden.
Klar ist die Mieterin daraufhin an die Decke gegangen! Und damit auch ja alle Hausbewohner ihren Ärger verstehen können, hat sie diesen „Auf Nett“ und „Auf Berlinerisch“ per Zettel kommuniziert:
Wie ein Kommentar unter dem Instagram-Post von „Notes of Berlin“ richtig feststellt, ist „Spacken“ „nicht wirklich n Berlin Wort“. Trotzdem findet ein anderer User den Aushang „mega gut“, weil „alle Befindlichkeit beachtet“ wurden.
Pflanzendiebe leben gefährlich – Karma könnte zuschlagen
Die Wut der Betroffenen können viele Follower nachvollziehen – genauso wie die derbe Sprache der Hauptstadt. Auf ihrer Zettelbotschaft schreibt die Bestohlene dann auch knallhart: „Stell ihn wieder hin, du Assi!“
Woraufhin ihr zwei User beipflichten: „Lass ihn verfaulen, den feigen Pflanzenmörder“ – „Was für ein aloch kann man eigentlich sein – sowas zu machen.“
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Was bei all der Wut scheinen viele Nutzer aber offensichtlich vergessen zu haben, dass es in Berlin noch eine weitere Goldene Regel gibt – an die ein User pflichtbewusst erinnert: „Steht im Hausflur heißt in Berlin in den Häusern soviel wie ‚zu verschenken'“. Wenn man es so betrachtet, kann es sich also um keinen Diebstahl gehandelt haben.