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Berlin: Polizei begleicht Rechnungen viel zu spät – Mahnbescheid

Von wegen Ordnungshüter. Rechnung nach Rechnung hat die Berliner Polizei zu spät beglichen. Bis schließlich die Mahnung kam.

u00a9 IMAGO/photothek

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Eigentlich soll die Polizei dafür sorgen, dass Regeln eingehalten werden und Ordnung herrscht. In diesem Fall aus Berlin hat das aber nicht so gut geklappt, wohl eher im Gegenteil.

Rechnung nach Rechnung hat die Behörde zu spät beglichen, bis ihr schließlich ein Mahnbescheid ins Haus flatterte.

Berliner Polizei zahlt Rechnungen nicht – von wegen Ordnungshüter

Schon seit 20 Jahren arbeitet Renata L. (53) als freiberufliche Dolmetscherin. Der Job macht ihr Spaß, ist abwechslungsreich. Hauptauftraggeber der gebürtigen Polin ist die Berliner Polizei. Für die übersetzt sie Gespräche von Verbrechern aus dem polnischen oder englischen ins Deutsche.

Doch seit einiger Zeit gibt es Probleme, denn die Polizei zahlt ihre Rechnungen nicht rechtzeitig. Als Freiberuflerin wird die 53-Jährige nach Auftrag gebucht und schreibt ihre Rechnungen anschließend selbst. Werden die zu spät bezahlt, fehlen ihr die Einnahmen.

Beträge zwischen 1000 und 2500 Euro habe die Polizei der Berlinerin zu spät überwiesen. Die Februar-Rechnung wurde beispielsweise erst Mitte Mai beglichen. Ohne ihren Mann wäre sie aufgeschmissen und könne ihre eigenen Rechnungen nicht mehr bezahlen, wie Renata L. gegenüber der „BZ“ verriet.

Berliner Polizei bekommt Mahnung von Dolmetscherin

Im Januar zog die Dolmetscherin harte Konsequenzen aus der Sache. Sie reichte einen Erlass eines Mahnbescheides beim Amtsgericht Wedding ein. Dagegen legte die Polizei Einspruch ein. Damit es zu Verhandlungen kommen kann, müsste sich die 53-Jährige einen Anwalt nehmen. Den kann sie sich allerdings nicht leisten.

Gegenüber dem Blatt äußerte sich ein Sprecher der Polizei zu den verspäteten Zahlungen und gab zu, dass es in den vergangenen eineinhalb Jahren regelmäßig zu verspäteten Bezahlungen von Dolmetschern gekommen sei. „Das ist bedauerlich und entspricht natürlich nicht dem Anspruch der Polizei Berlin, alle Mitarbeitenden zeitnah für ihre geleisteten Dienste pünktlich zu entlohnen“, fügte er hinzu.


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Als Grund für die späten Überweisungen nennt die Polizei Personalmangel in der Verwaltung. Damit das in Zukunft nicht mehr passiert, fordert die Polizei-Gewerkschaft dringend mehr Personal oder einfachere Prüfmechanismen für Rechnungen.