14 Millionen Pakete werden im Schnitt täglich an private und gewerbliche Empfänger zugestellt. Besonders zur Weihnachtszeit boomt das Paket-Geschäft. Doch nicht nur dann kommt es bei diesen Massen zu chaotischen Zuständen bei der Post.
Briefe kommen zu spät oder werden falsch zugestellt, Pakete werden an Nachbarn übergeben, die gar nicht im Haus wohnen. Oder werden wieder an den Absender zurückgesendet, oder obwohl man zuhause ist. Immer wieder berichten Berliner von solchen Fällen. Das immense Zustellungs-Chaos lässt die Kunden der Berliner Post nicht unberührt.
Berliner Post mit traurigem Rekord: Beschwerden häufen sich
Mit dem Paket-Boom prasselt auch ein regelrechter Beschwerde-Boom auf die Post ein. Eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Pascal Meiser (Die Linke) an das Bundeswirtschaftsministerium zeigt eine erschreckende Bilanz. Allein im ersten Quartal 2023 zählte die Aufsichtsbehörde 8.500 Beschwerden gegen die Post. Doppelt so viele wie im ersten Quartal 2022.
Auch wenn die vollständige Statistik für 2023 noch aussteht ist sichtbar, dass die Beschwerden bei der Post immer mehr werden. Dabei entfallen von den 34.888 erfassten Fällen zwischen Januar und November 2023 58 Prozent auf den Brief-, 33 Prozent auf den Paketbereich.
Chaos bei der Post: Das regt Berliner am meisten auf
Zwar sind in der Statistik die Klagen über alle Postzusteller zusammengefasst. Als Marktführer steht aber vor allem die Deutsche Post in der Kritik. Die Beschwerden reichen von Problemen bei der Reklamation über beschädigte oder gestohlene Ware. Eine Sache bringt die Kunden aber besonders häufig zur Weißglut: die Zustellung des Briefs oder Pakets.
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Das geht so nicht weiter, findet auch Linken-Abgeordneter Meiser. Gegenüber der Berliner Morgenpost sagt er: „Die anhaltende hohe Zahl an Beschwerden stellt der Privatisierung des Postsektors ein miserables Zeugnis aus.“ Meiser findet es brauche eine Diskussion darüber, wie die Postzustellung künftig wieder in öffentlicher Regie betreiben werden könnte „statt auch noch die letzten Reste der Deutschen Post zu privatisieren.“