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Berlin: Potsdam beschließt große Veränderung – zieht die Hauptstadt jetzt auch nach?

Auch im Jahr 2024 ist Berlin noch nicht frei von Rassismus. Das zeigt ein Blick auf die Straßennamen. Potsdam geht da nun einen Schritt weiter.

Viele Dinge, die früher im Alltag gesagt wurden, gelten heute als rassistisch oder diskriminierend. Sei es die Beleidigung „Schwuchtel“ oder auch der Begriff „Zigeunerschnitzel“. Jahrelang ließen verschiedene Gruppen diese Bezeichnungen über sich ergehen, doch damit soll nun endlich Schluss sein.

Potsdam ist genau bei diesem Punkt jetzt einen großen Schritt gegangen. Doch wann folgt Berlin?

Berlin und Umgebung: Begriff des „Mohrs“ noch weit verbreitet

In vielen deutschen Städten und Unternehmen ist der „Mohr“ fester Bestandteil. Sei es in Logos wie bei dem Schokoladenhersteller Sarotti oder auch im Stadtbild, zum Beispiel bei Straßennamen. Berlin und Umgebung sind davon nicht ausgeschlossen.

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So gibt es in Potsdam aktuell noch die Straße „Zu den drei Mohren“. Sie ist eine kleine Stichstraße im Stadtteil Neu Fahrland am Fahrlander See.

Potsdam will jetzt handeln

Der Begriff „Mohr“ ist bereits seit Jahrzehnten Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Er wird er als rasstisch und problematisch angesehen und findet sich genau deshalb heute kaum noch im Sprachgebrauch.

Die Potsdamer Fraktion Die Andere hatte daher in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag zur Umbenennung der Straße gestellt. Wie am Donnerstag (11. April) bekannt wurde, wurde dieser nun angenommen. Zukünftig soll die Straße den Namen der Potsdamer Keramikkünstlerin Carola Buhlmann tragen, die in dem Hof „Drei Mohren“ in der Straße jahrzehntelang lebte und arbeitete.


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Auch in Berlin erhitzt die Straßennamen-Diskussion seit Jahren die Gemüter. Denn bis heute gibt es in Mitte die Mohrenstraße.

Eigentlich wurde bereits beschlossen, die Straße in die Anton-Wilhelm-Amo-Straße umzubenennen. Er war ein afrikanischstämmiger Gelehrter im Berlin des 18. Jahrhunderts. Die Umbenennung zieht sich aber hin, da Anwohner geklagt haben.

Ein Urteil des Verwaltungsgerichts von Anfang Juli wies dies zwar zurück, ist bis heute aber noch nicht rechtskräftig. Wenn die Straße umbenannt wird, soll auch der gleichnamige U-Bahnhof den neuen Namen tragen. (mit dpa)