Berlin ist die Hauptstadt der Raser. Immer mehr PS-Protze liefern sich illegale Autorennen auf den Straßen der Metropole. Die Justiz hat in diesem Jahr schon mehr Verfahren als im gesamten Vorjahr eingeleitet.
Die meisten Fälle gab es am Kurfürstendamm und in der Tauentzienstraße, wo die Raser mit schnellen und lauten Autos die Fahrbahnen unsicher machen. Die Polizei gibt jetzt offizielle Zahlen bekannt und erklärt, was sie dagegen unternehmen will.
Berlin: So viele Verfahren wurden bereits eingeleitet
Die Berliner Polizei teilt eine erschreckende Bilanz. In diesem Jahr hat die Justiz bereits knapp 430 Verfahren wegen Rasereien auf Berlins Straßen eingeleitet. Oberamtsanwalt Andreas Winkelmann erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass damit jetzt schon absehbar ist, „dass die Zahlen höher sein werden als in den Jahren 2021 und 2022“.
Da der Kurfürstendamm bekannt für sein ausgeprägtes Raser-Problem ist, gab es dort erst am vergangenen Samstag Geschwindigkeitskontrollen. Ein wissenschaftliches Forschungsprojekt hat zuletzt dort auch sogenannte Lärmblitzer aufgestellt und ist zum Ergebnis gekommen, dass dort überdurchschnittlich viele laute Fahrzeuge unterwegs sind. laut Senatsumweltverwaltung wurden 1144 Fahrzeuge erfasst, die lauter als 82 Dezibel waren.
Das sind die Gründe für die erhöhten Zahlen
So rechtfertigt Winkelmann die bedenkliche Entwicklung auf Berlins Straßen: „Die Polizisten sind viel aktiver als früher und schreiten entschiedener ein.“ Stärkere Kontrollen könnten also unter anderem für die erhöhten Zahlen verantwortlich sein.
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Die Raser seien meist junge Männer im Alter von 21 bis 30 Jahren. Häufig wurden sie zu Geldstrafen verurteilt, in 65 Fällen mussten erwachsene Täter aber auch ins Gefängnis. 12 Jugendliche wurden ebenso zu einer Haftstraße verurteilt. 119 Erwachsene und 7 Jugendliche kamen mit einer Bewährungsstrafe davon. Es gab aber auch 41 Freisprüche.