Berlin ist seit jeher eine Stadt, in der die Einwohner multikulturelle Vielfalt leben. Es kommt nicht von ungefähr, dass die deutsche Hauptstadt als Schmelztiegel zahlreicher Länder, Kulturen und Ethnien gilt.
Doch nun wurde eine besorgniserregende Statistik veröffentlicht. Sie wirft die Frage auf, wie weltoffen Berlin derzeit noch ist.
Berlin: Statistik zeigt rassistische Abgründe
Bereits seit 2019 untersuchen Wissenschaftler der Universität Leipzig im Auftrag des Berliner Senats die Tendenzen rechtsextremer Einstellungen unter den Hauptstädtern. In einer dritten Befragungsrunde mit 2.000 Teilnehmern, die die Verantwortlichen am Montag (18.12.) in einer Online-Pressekonferenz vorstellten, ließen sich nun alarmierende Tendenzen verzeichnen. 20 Prozent besitzen demnach ein muslimfeindliches sowie rassistisches Denken, ganze 48 Prozent lehnen den Islam ab.
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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Cansel Kiziltepe (SPD), zeigte sich aufgrund der Hiobsbotschaft bestürzt. „Die Ergebnisse des Berlin Monitors 2023 bereiten mir große Sorge. Denn es wird deutlich, dass Rassismus und Antisemitismus tief in der Berliner Bevölkerung verwurzelt sind“, ließ sie in einer Pressemitteilung verlauten.
„Herausforderungen für die Demokratie“
Doch die Befragung förderte durchaus auch positivere Erkenntnisse zutage. So macht die Untersuchung deutlich, dass die Mehrzahl der Berliner Bürger die Demokratie unterstützt. Nur wenige Menschen besitzen ein wirklich vollständiges rechtsextremes Weltbild, doch einzelne rechtsextreme Haltungen nehmen zu. Dieses antidemokratische Potential entsteht laut Umfrage nicht selten aus einer wirtschaftlichen Unzufriedenheit der Bürger, Verschwörungsideologien spielen aber auch eine große Rolle.
„Insgesamt wird deutlich, dass die multiplen Krisen der Gegenwart auch in Berlin Herausforderungen für die Demokratie bereithalten. Und diese Herausforderungen scheinen derzeit härter zu werden“, sagte Oliver Decker, der als Leiter des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts der Universität Leipzig an den Erhebungen beteiligt war.
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Wir befinden uns derzeit in unruhigen Zeiten, denn auch die Auswertung dieser Umfrage ist eher ernüchternd. Hoffen wir auf einen baldigen Lichtblick.