Unbekannte, die sich als vermeintliche Vertreter an der Haustür ausgeben, Phishing-Mails und Co. – die Liste der Betrugsmaschen ist lang. Obwohl einige Taktiken der Kriminellen bereits bekannt sind, gehen immer wieder Opfer ins Netz.
In Berlin scheint derzeit eine besonders fiese Falle im Umlauf zu sein: dreiste Sex-Betrüger. Sogar die Verbraucherzentrale der Hauptstadt warnt vor ihnen. Was du tun kannst, um nicht selbst auf sie hereinzufallen, liest du hier.
Berlin: Vorsicht vor fieser Betrüger-Masche
Dass Berlin als eine der Single-Hochburgen gilt, dürfte längst kein Geheimnis mehr sein. Vielleicht sind die Betrüger gerade deshalb in der Metropole so erfolgreich. Der Grund: Sie geben sich als Dating-Plattform aus, auf der die vermeintlichen Kunden offenbar noch Rechnungen offen hätten.
Konkret sieht das dann wie folgt aus. „Die Unternehmen gelangen durch verschiedene Methoden an persönliche Daten der Verbraucher“, erklärte Simon Götze, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Berlin. Überwiegend Männern flattert daraufhin eine Rechnung ins Haus, in der von Kosten für eine Beratung die Rede ist. Zum Teil steige die Summe sogar auf bis zu 500 Euro in die Höhe.
Berliner Verbraucherzentrale warnt
„Anschließend hoffen sie [die Betrüger] darauf, dass die Betroffenen zu viel Scham haben, um Gegenwehr zu leisten“, erläuterte der Rechtsexperte. Immerhin seien die Namen der vermeintlichen Firmen meist ziemlich „anrüchig“ gewählt und erwecken den Eindruck, schnelle Kontakte für unverfänglichen Sex zu vermitteln.
Doch das ist noch nicht alles. Die dreiste Masche geht nämlich noch weiter: Wie die Verbraucherzentrale mitteilte, würden die Portale sogar Fotos der Betroffenen auf der Rechnung abdrucken. Damit sollen sich die Verbraucher bloßgestellt fühlen und schneller handeln. Auf welchem Weg die Betrüger an die Bilder kommen, ist allerdings unklar.
Berliner Verbraucherzentrale empfiehlt Widerrufsrecht
„Aber Scham hilft hier nicht: Die Betroffenen müssen sich beraten lassen, sonst verlieren sie unnötigerweise viel Geld an Betrüger“, stellte Götze klar. An erster Stelle sollte von seinem Widerrufsrecht Gebrauch gemacht werden – im besten Fall per Einwurfeinschreiben. Dafür bleibt 14 Tage Zeit. Werden die Verbraucher nicht ordnungsgemäß darüber belehrt, verlängert sich die Frist sogar auf zwölf Monate.
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Des weiteren sollten Verbraucher bei einer tatsächlichen Kontaktaufnahme mit vermeintlichen Singles Vorsicht walten lassen und besser misstrauisch bleiben. In allen Fällen rät die Verbraucherzentrale Berlins jedoch dazu, die rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um auf der sicheren Seite zu sein. Dadurch geht nicht ungewollt Geld an kriminelle Banden flöten.