Die Schulen in Berlin platzen aus allen Nähten. Es gibt immer mehr Schüler und zu wenig Lehrer. Gleichzeitig sind viele Gebäude alt, die Fenster sind kaputt, es schimmelt.
In Lichtenberg wollte man das Problem nun zumindest von einer Seite mit der Erweiterung eines Schulgebäudes angehen. Doch Naturschützer wollten dem Projekt den Riegel vorschieben – unter einem falschen Vorwand!
Berliner Naturschützer gegen neues Bauprojekt
401 Grundschüler lernen jeden Tag an der Obersee-Schule in Lichtenberg die Grundlagen von Mathe, Deutsch und Sachkunde. Um ihnen mehr Platz zu bieten, plante der Bezirk einen Anbau. Dafür müssten allerdings 23 Bäume gefällt werden. Ein Dorn im Auge von Naturschützern.
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Also heckten sie einen Plan aus.
Experte konnte Schwindel aufdecken
Sie legten in den Bäumen Kot von Eremiten aus. Die Käfer werden umgangssprachlich auch als Juchtenkäfer bezeichnet und sind streng geschützt. „Wo sie vorkommen, leben meist auch bedrohte Fledermäuse – oft ein Todesstoß für Bauprojekte“, berichtet die „BZ“.
Sie machten die Behörden darauf aufmerksam, um so die Fällung der Bäume zu verhindern. Der Senat holte daraufhin den Rat eines Gutachters ein. Er konnte die Wahrheit aufdecken.
„Der vorgefundene Kot – ganz gleich von welcher Art er stammt – ist nicht an Ort und Stelle produziert worden. Vermutlich ist er dort von Menschenhand hin verbracht worden.“
Schulstadtrat erboßt
Der Schulstadtrat von Lichtenberg, Kevin Hönecke (SPD), ist von der Aktion alles andere als begeistert. Gegenüber der „BZ“ sagte er: „Das zeigt, dass Menschen den Artenschutz versuchen auszuhebeln, um Bauvorhaben zu verhindern. So kann das nicht weitergehen in dieser Stadt, die das Bauen schneller und dringender denn je benötigt.“
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Die 23 Bäume musste nun dran glauben. Für die Natur und den CO2-Ausstoß sicherlich nicht die beste Entscheidung, für die Schüler der Obersee-Grundschule allerdings schon. Der Bau soll demnächst beginnen.